Magische Nächte – Unvergesslich, aber nicht planbar

Es gibt diese Nächte, die dir etwas geben, von dem du vergessen hast, dass du es von Zeit zu Zeit brauchst. Anna Zimt schreibt über eine dieser Nächte

Tom war witzig und wahnsinnig leidenschaftlich

Denn als wir unseren ersten Kuss kurze Zeit später bei Tom zu Hause weiterküssten, spürte ich sofort, dass Tom nicht nur witzig, sondern auch wahnsinnig leidenschaftlich war. Wir krochen nackt und frierend in sein warmes, großes Bett und kannten keine Unsicherheit miteinander. Es gab keinen Performancedruck, nur liebevolles, heißes und aufregendes Geben und Nehmen. Und ich fühlte mich so hingezogen und voller Hingabe Tom gegenüber, dass ich es kaum aushalten konnte. Ich genoss unsere Körper, die miteinander spielten, als hätten sie schon viel länger auf all das gewartet und als wären sie sich heute nicht das erste Mal begegnet. Das hatte ich lange nicht mehr erlebt.

„Ja, es war perfekt!“ guckt mich Helen zufrieden an „Und wir beide brauchten das so sehr. Du warst so angespannt und verkopft, als du vorgestern hier angekommen bist. So hab ich dich lange nicht erlebt.“

„Ja, das stimmt. Vielleicht war die Nacht genau deshalb genauso.“

Ja, es stimmt wirklich, denke ich, während die fast dunkle Landschaft durch das Zugfenster an mir vorüberzieht. Ich habe das gebraucht. Das Loslassen, das Fallen lassen, das Kopf verlassen. Diese magische Nacht hatte mich ausgesucht. Sich mir und uns geschenkt und mich daran erinnert, dass ich genau das manchmal brauche. Einfach nur ich zu sein. Und dass das ausreicht. Es genug ist. Und, dass ich Pausen brauche. Und zu viel Druck in meinem Leben nicht gut für mich ist. Mir den Spaß nimmt. „Also raus in die Welt mit dir!! Wie soll dich die magische Nacht sonst wiederfinden?!“ feuert mich meine innere Stimme lachend an. Denn seit heute Morgen flüstert sie mir auch immer wieder dieses eine kleine süße Wort zu. Es war das Wort „Nochmal“.

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