Wann spreche ich mit meinem (potentiellen) Partner über schwierige Themen?

Wann legt man bei der Partnersuche bzw. in einer Partnerschaft die großen Themen auf den Tisch? beziehungsweise-Autorin Christiane Lénard weiß Rat.

Wir wollen uns beispielhaft vier Fälle anschauen. Alle vier verbindet, dass sie vor kurzem jemanden kennengelernt haben und nun auf dem Wege in eine feste Beziehung sind. Sie sind verliebt und wünschen sich eine Partnerschaft mit Zukunft. Letzteres ist als Prämisse wichtig, denn so viel lässt sich schon vorwegsagen: Ohne den Wunsch eine wie auch immer gestaltete Beziehung aufzubauen, wird man schwierige oder bedeutende Themen bis auf wenige Ausnahmen außen vorlassen.

Natürlich gibt es auch Lebensfakten, die am besten noch vor dem ersten Treffen gesagt werden sollten. Beispiel: Wann sage ich meinem neuen Kontakt, dass ich Kinder habe? Wenn man Kinder hat, dann ist das eine Bedingung, mit der das Gegenüber sich arrangieren muss. Es geht ihn somit etwas an und sollte sofort erzählt werden. Auch auf die Gefahr hin, dass jemand nach einer derartigen Information einen Rückzieher macht. Für diesen speziellen Fall gibt es aber zum Glück einen ganz simplen Ratschlag: Läuft sie oder er weg, ist es nicht die/der Richtige gewesen. In vielen anderen Fällen ist die Lage etwas komplexer. Wann sage ich meinem Partner, dass ich bei einem Unfall meine große Liebe verloren habe? Wann sage ich meinem Partner, dass ich unter einer schweren Krankheit leide?

Um dem Partner die schweren Themen zu sagen, braucht es Vertrauen – und Mut

Die vier Menschen, die wir hier vorstellen, tragen ein schweres Thema mit sich. Es sind naturgemäß die traurigen und schlimmen Themen, die uns schwerfallen, mit anderen zu teilen. Nicht nur, weil wir vielleicht selbst damit noch nicht im Reinen sind, sondern auch, weil wir Angst vor einer möglichen negativen Reaktion haben. Wann sagen sie dem Partner am besten, was sie beschäftigt und belastet?

Fall 1: Alexandra, 28 Jahre 

Alex hat seit fünf Jahren eine depressive Erkrankung. Sie leidet oft unter Niedergeschlagenheit und Antriebsarmut. Manchmal ist ihr alles zu viel und sie zieht sich sehr zurück, mag nicht aus dem Haus gehen und trifft keine Freunde mehr. Vor drei Jahren hat sie versucht, sich das Leben zu nehmen. Aus heutiger Sicht ist sie dankbar, dass es damals nicht geklappt hat. Denn es geht ihr viel besser. Das liegt nicht zuletzt auch an den Medikamenten, die Alexandra seitdem gegen ihre Depression nimmt. 


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