Macht Heiraten Frauen unglücklich?

Heiraten macht glücklich? beziehungsweise-Autorin Christiane Lénard hat sich für euch neue Forschungsergebnisse ganz genau angesehen.

Aber unabhängig von dieser waghalsigen Ausdeutung von Fakten, könnte es ja dennoch so sein, dass die Partner ungleich von der Heirat profitieren. Immerhin scheint gesichert, dass Verheiratete glücklicher sind als Unverheiratete, in einer Partnerschaft Lebende glücklicher als Singles. Oder etwa nicht? Nun ja, es hängt davon ab. Zum Beispiel davon, was in der jeweiligen Studie gefragt und verglichen wird. Da dies von Studie zu Studie selten genau das gleiche ist, lassen sich die Ergebnisse kaum vergleichen. 

Heiraten macht glücklicher?

Werfen wir einen kurzen Blick auf verschiedene Untersuchungen.

Verheiratete sind glücklicher als Unverheiratete

Wenn es um die subjektive Zufriedenheit von verheiraten und unverheirateten Paaren geht, dann scheinen die Verheirateten glücklicher zu sein als die Paare, die ohne Trauschein zusammen leben. Wer dem nicht traut: Immerhin ist es über lange Zeiträume betrachtet so, dass die Heirat zumindest verhindert, dass die Lebenszufriedenheit im Laufe der Jahre abnimmt, was sie bei Unverheirateten tut. Das ist doch auch schon mal etwas.

In Beziehung Lebende sind glücklicher als Singles

Grundsätzlich sind Menschen in Beziehungen deutlich glücklicher als Alleinstehende. Für die meisten gehört eine Beziehung zum Lebensglück einfach dazu. Laut einer Parship Studie bezeichnen sich 90 Prozent der Vergebenen als glücklich, während dies bei den Singles nur 69 Prozent von sich behaupten.  

Vor und nach der Hochzeit sind sie am glücklichsten

Wieder eine andere Studie belegt, dass allein die Hochzeit schon einen Glückzuwachs mit sich bringt, mindestens im Vorfeld der Ehe und kurz danach. Mit der Zeit, so sagt eine Studie, nutzt sich dieser „Honeymoon-Effekt“ jedoch ab und wir fallen auf unser ursprüngliches Glücksniveau zurück. Letzteres, also die Rückkehr auf ein relativ stabiles Glückslevel nach positiven oder negativen Lebensereignissen, wird auch als hedonistische Tretmühle bezeichnet. 

Freundschaftlich verbundene Partner sind am glücklichsten

Wenn wir auf ein letztes Forschungsergebnis schauen, dann heißt es dort, dass es sehr wohl eine positive Korrelation zwischen Ehe (und stabilen langfristigen Beziehungen) und Glück gibt. Und dass dieser Effekt jedoch bei den Paaren, die einander als Freunde ansahen, viel größer war als bei denen, die dies nicht taten.

Es zeigt sich also ein buntes Ergebnisbild und dies ist nur eine kleine Auswahl der Studien zum Thema Heiraten. Tendenziell ist man nach der Lektüre geneigt, der Verehelichung einen etwas größeren Effekt auf das persönliche Glücksempfinden zuzuschreiben, als wenn man es unterlassen hätte zu heiraten. Letzten Endes hängt doch viel davon ab, wie die emotionale Verbindung des Paares ist. Denn schlechte Ehen gibt es zu Hauf und diese machen in der Regel sehr, sehr unglücklich. Das zeigt sich auch in den seit Jahrzehnten hohen Scheidungsraten. Im letzten Jahr betrug die Scheidungsrate in Deutschland 38,5 Prozent, d.h. rechnerisch wird mindestens eine von drei Ehen geschieden.


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