Macht Heiraten Frauen unglücklich?

Heiraten macht glücklich? beziehungsweise-Autorin Christiane Lénard hat sich für euch neue Forschungsergebnisse ganz genau angesehen.

Heiraten ist eine gute Idee, oder? “Glückliche Ehefrau, glückliches Leben”, sagt der Volksmund. Happy Wife, Happy Life! Was soviel bedeutet wie: Nur wenn Sie glücklich ist, ist Er es auch. Einfach für ihn, oder? Immerhin hält Sie den Kahn traditionell über Wasser: Sie übernimmt immer noch den größten Teil der Hausarbeit, einschließlich der Organisation der Kinder und des sozialen Lebens und ist für die gesamte Kommunikation innerhalb und außerhalb der Beziehung zuständig. Aber was ist, wenn es sie gar nicht glücklich macht? Klar ist, wenn ihr Engagement wegbricht und sie keine Lust mehr auf all den Kram hat, dann sinkt das Eheboot gnadenlos in die Tiefe. Und er gleich mit. Fazit der Geschichte: Er tut gut daran, auch mal in die Ruder zu greifen und ihr es mindestens so recht zu machen, dass sie ihr Glück nicht infrage stellt. Dann hat er ein gutes Leben.

Sind Frauen ohne Männer besser dran?

Jetzt ließe sich auf die Idee kommen, sie wäre ganz ohne ihn viel besser dran. Tatsächlich sieht es laut einiger Studien so aus. 2019 kam ein Buch auf den Markt, das mit dieser These viel Aufmerksamkeit erhielt. In „Happy Ever After: Escaping The Myth of the Perfect Life“ stellte der Autor Paul Dolan heraus, dass die Ehe schlecht für das Glück der Frauen ist. Seiner Ansicht nach sind unverheiratete, kinderlose Frauen die glücklichste Bevölkerungsgruppe. Später stellte sich heraus, dass er die Forschungsergebnisse falsch interpretiert hatte.

Dolan sagte anlässlich eines Vortrages: „Married people are happier than other population subgroups, but only when their spouse is in the room when they´re asked how happy they are. When the spouse is not present: fucking miserable.“ 

Was die Daten aber tatsächlich nahelegten war, dass nur getrennte Personen, also diejenigen, in denen der Ehepartner nicht mehr in demselben Haushalt lebte, sich unglücklich fühlten. Dolan hatte offenbar eine der Befragungskategorien missverstanden. “Spouse absent“, welche die Verheirateten meint, deren Partner nicht mehr im gleichen Haushalt lebt, hatte er als „der Ehepartner ist nicht im Raum“ interpretiert. Es handelte sich allerdings um ein Telefonsurvey, in dem gar nicht erfasst wurde, ob jemand im Hintergrund im Raum ist. Hoppala. Nun gut, kann dem besten Forscher passieren, sollte aber nicht. Erst recht nicht dann, wenn er daraus seinen dringenden Ratschlag für Frauen ableitet, doch lieber nicht zu heiraten und Kinder zu bekommen (Letztere führten seiner Meinung nach auch eher dazu unglücklich zu werden.). 


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