Halbwertszeit der Liebe

Viele steigen leider schon innerhalb der vorangegangenen drei Phasen aus. Und das ist in der Regel zwischen dem vierten und siebten Jahr. Früher war vom „verflixten 7. Jahr“ die Rede, aber in unserer schnelllebigen Zeit geben wir offenbar beim Aufgeben auch noch ordentlich Gas. Doch selbst die Paare, die sämtliche Eisberge umschifft und im ruhigen Fahrwasser der letzten Phase schunkeln, können noch kentern. Und zwar dann, wenn die Langeweile ein Leck in ihre Liebesscholle schlägt.

Ein „happily ever after“ gibt es also nur im Märchen. In der Realität müssen Paare daran arbeiten, den vielen Ausstiegsmöglichkeiten aus der Beziehung zu trotzen. Beziehungen laufen nicht von selbst. Wer sich, an welchem Punkt auch immer, zurücklehnt, verliert die Lebendigkeit und oftmals auch den Partner.

Doch wie sieht diese „Beziehungsarbeit“ aus, durch welche Fähigkeiten oder Handlungen kann der Beziehungs-Exit umgangen werden?

  • Bunt kann jeder – eine Beziehung wächst an den grauen Tagen. Ob ein Paar eine Zukunft hat, zeigt sich an der Art und Weise, wie es mit Stress und Konflikten umgeht. Toleranz, konstruktives „Streiten“ und auch Kompromisse sind hier die Stichwörter.
  • Neue Impulse, Projekte, Herausforderungen halten eine Beziehung lebendig. Paare brauchen gemeinsame Ziele, um dauerhaft zusammenzubleiben. Projekte und gemeisterte Herausforderungen schaffen Gemeinsamkeiten, festigen eine Partnerschaft und schweißen die Partner zusammen. Schon in der vierten, spätestens fünften Beziehungsphase sollten Paare beginnen, durch gemeinsame Pläne oder Hobbys das Fundament für eine lebendige, dauerhafte Beziehung zu legen.
  • Sich gegenseitig aktiv Wünsche zu erfüllen, erzeugt ebenfalls ein echtes Wir-Gefühl.
  • Die Liebe befeuern und ab und zu neue Scheite aufs Feuer zu legen, kann ebenfalls nicht schaden. Welche Scheite bei welchem Feuer am besten brennen, variiert von Beziehung zu Beziehung. Hier ist Einfallsreichtum gefragt!
  • Ansprüche an den Partner runterschrauben und eventuell sogar auch an die Beziehung selbst, würde vielen Paaren das Leben bestimmt erleichtern.

Eine konkrete Halbwertszeit der Liebe gibt es also so nicht. Und auch kein ermittelbares Verfallsdatum – wohl aber jede Menge Sollbruchstellen beziehungsweise Schleudersitze aus dem Liebestaumel. Mit den oben skizzierten Maßnahmen kann diesen aber unter Umständen ein Schnippchen geschlagen werden.


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