Der Grund, weshalb viele Beziehungen zerbrechen

Wenn Idealisierung in Abwertung umschlägt, ist jede Beziehung in Gefahr. Über eine teuflische Dynamik

Beziehungen zerbrechen langsam, wenngleich nicht immer leise. Das Beziehungssterben ist ein schleichender Prozess. Manchmal markiert zwar ein großer Knall das Ende der Partnerschaft. Zum Beispiel das Fremdgehen eines Partners oder eine andere Form des Vertrauensbruchs. Aber das ist doch fast immer nur ein Symptom, nicht die Ursache. Fremdzugehen, etwa, katalysiert das Ende, bringt es rasend schnell aus der Zukunft in die Greifweite der Gegenwart. Aber ob es als solches das eigentliche Problem darstellt, an der eine Beziehung zerbricht, darf bezweifelt werden.

Darüber spricht man nur mit seinem Therapeuten

Nun, es gibt tausende Gründe, weshalb Beziehungen zerbrechen. Über einen wird selten gesprochen und wenn doch, dann überwiegend mit der besten Freundin / dem besten Freund oder – noch häufiger – dem eigenen Therapeuten. Und auch hier gibt es wieder eine Symptom-Ebene, die sich relativ gut beobachten lässt, zumindest an sich selbst, und eine Ursachen-Ebene, die mit einer bestimmten Beziehungsdynamik einhergeht.

Auf der Symptom-Ebene lässt sich bei vielen Paaren ein Switchen zwischen der ungesunden Idealisierung des Partners und der destruktiven Abwertung desselben beobachten. In anderen Worten: Der Andere wird als entweder polarweiß oder nachtschwarz gesehen. Nicht grau, nicht bunt, sondern entweder-oder. Wenn man dann nach einiger Zeit (Monaten, Jahren) die Partnerschaft komplett schwarz gestrichen hat, ist der Eimer leer, die Luft raus.


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