Beziehungsboykott: Verletzen ist so schön einfach!

Der Streit eskaliert. Funkstille. Ich schlafe auf dem Sofa. Mein Partner im Bett. Oder andersrum. Ich weiß, dass mein Verhalten scheiße ist. Aber was soll man machen. Angst ist eben mein größter Feind. Aber natürlich brodelt sie in mir. Eigentlich in jedem. Einige können sie nur besser kontrollieren als andere.

Klar rutscht mir ein demütiges „Entschuldigung“ über die Lippen. Anscheinend kann ich diese wirklich ernst gemeinte Entschuldigung oft nur nicht so gut rüberbringen, wie ich sie meine. Jedenfalls rettet das die Situation auch nicht mehr. Aber: In so einer Situation wird mir meist nur dieser eine Fehler vorgeworfen. Weil das der momentan gravierendste ist und alle vorherigen Streitereien in den Schatten stellt. Sicherlich mache ich noch viele andere Fehler. Fehler sind unvermeidbar. Jeder macht die.

Das wirkliche Problem an der ganzen Sache ist aber, dass das auf Dauer der Beziehung ganz ordentlich zusetzt. Mit der Zeit potenzieren sich diese Taten zu einem unschönen Beziehungsklima, in dem keiner sich mehr wohlfühlt. Man sitzt quasi im Wintermantel in der Wüste Gobi. Das kann doch auch nicht der Sinn sein, oder? Die Beziehung aufs Spiel setzen, nur weil man Angst hat, ab und zu mal verletzt zu werden?

Ich bin leider leichtfertig gemein. Aus Selbstschutz. Selbstschutz ist mein Benzin. Attackierendes Verhalten mein Feuerzeug. Aus Angst zünde ich prophylaktisch einfach erst einmal alles an (symbolisch gesprochen). Was dann noch übrig bleibt wird schon gut und richtig sein.


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