„And just like that“ – Passt die „Sex and the City“-Neuauflage noch zum heutigen Frauenbild?

Sex and the City geht in die nächste Runde. Die Erfolgsserie lief von 1998 bis 2004 und 2008 folgte dann „Sex and the City – der Film“ inkl. Fortsetzung wenig später. Aber was ist dieses Mal anders?

Mal davon abgesehen, dass die Protagonistinnen gealtert sind und sich dementsprechend in einer anderen Lebensphase befinden.

Der Sender HBO erklärte, dass der Fokus in der neuen Staffel, die ab Frühjahr 2021 gedreht wird, auf dem „komplizierteren New Yorker Leben von Single- und verheirateten Frauen in ihren 50ern“ liegen wird. In den ersten Staffeln begleiteten wir die 4 Protagonistinnen noch in ihren Dreißigern als Singles. Ausschweifende Nächte, dem Hedonismus frönen und kein Abenteuer außen vor, kein wildes Experiment verstreichen lassend. Die eine mehr, die andere weniger. Aber am Ende sahen wir uns mit vier Freundinnen konfrontiert, die jede ihre eigenen Werte vertraten und besondere (Charakter-)Eigenschaften innehatten.

Divers waren lediglich die Charaktereigenschaften der Protagonistinnen

Denken wir an Charlotte, die konservativer hätte nicht sein können und immer auf der Suche nach dem Einen bzw. der großen Liebe zu sein schien. Außerdem erfreute sie sich zutiefst an der Rolle der Hausfrau und Mutter. Eine Eheschließung war stets ihr oberstes Ziel. Ihre große Leistung war die Wandlung, die sie – in ihrem zuvor recht oberflächlichen Denken – hinlegte, und sich dem aus ihrer Sicht weniger attraktiven Harry hingab. Am Ende bekam sie so ihr lang ersehntes Familienglück. Verdient!

Miranda hingegen, die knallharte Karrierefrau, die in Beziehungen aber immer wieder an ihre emotionalen (Belastungs-)Grenzen stieß und am Ende ungeplant mit Kind und zeitweise sogar ohne Mann an ihrer Seite da saß . Ihr fiel es schwer, ihre weiche Seite zuzulassen und man erkannte den Spagat, den sie täglich zwischen knallharter emanzipierter Anwältin und Mutter bzw. Liebhaberin hinlegte. Powerfrau, meinen Respekt hat sie!

Carrie schien das Drama zu lieben und wanderte von einer unglücklichen Beziehung in die nächste. Mit Mr Big führte sie eine scheinbar endlos toxische Beziehung und kompensierte ihren Frust mit Schuhe kaufen und Prinzessin spielen – zumindest kam es mir immer so vor, wenn sie wieder einmal, in Kleid mit Reifrock, Spitze und Tüll durch die Straßen New Yorks flanierte.

Samantha hingegen machte den Eindruck einer emanzipierten Powerfrau, wie wir sie auch noch heute mögen würden. ZU schade, dass gerade ihr Charakter in der neuen Staffel wohl nicht mehr präsent sein wird. Als Chefin ihrer eigenen PR-Firma wirkte sie gelassen und selbstsicher. Ihre endlose Gier lies sie in manchen Folgen wie einen männerfressenden Vamp erscheinen. Außerdem war ihre sexuelle Aufgeschlossenheit, auch dem eigenen Geschlecht gegenüber, wirklich erfrischend.


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