Die Liebe, die ich niemals hätte empfinden dürfen

„Nimm dich in Acht!“, sagte ihre Freundin. „Der Typ macht nur Ärger. Verlieb dich bloß nicht!“ beziehungsweise-Autorin Christiane Mieth hat nicht auf ihre Freundin gehört und ist die Katastrophe nahm ihren Lauf

Ich liege im zerwühlten Bett und starre an die Decke. In der Luft liegt noch der verschwitzte Geruch der letzten Stunden. Du hast dich angezogen und bist gegangen. „Mach’s gut.“ Ein flüchtiger Kuss auf die Stirn (als wäre ich ein Kleinkind) und das war’s. Ich fühle mich wie ein liegen gelassenes Stück Fleisch und frage mich: Warum tue ich mir das eigentlich immer wieder an?

Wir haben uns vor ein paar Monaten auf einer Studienfahrt kennengelernt. Du bist zu spät gekommen. Alle haben auf dich gewartet, als du lässig mit Sonnenbrille angeschlendert kamst, das Grinsen breit auf dem Gesicht. „Na das kann ja heiter werden“, raunte meine Freundin mir zu. Und ich merkte schon da das Kribbeln im Bauch.

Während die eine Hälfte der Gruppe dich total bescheuert fand und die andere Hälfte dich einfach nicht ernst nahm, war ich wohl die Einzige, die auf deine Masche angesprungen ist. Mich faszinierte, dass du auf alle Regeln pfeifst. Du machst immer dein Ding. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wahrscheinlich willst du einfach überall anecken. Aber mir imponierte das. Ich wollte dein Bad Girl werden.

Der Typ macht nur Ärger!

„Nimm dich in Acht!“, sagte meine Freundin. „Der Typ macht nur Ärger. Verlieb dich bloß nicht!“ Ich zuckte die Schultern und stolzierte hoch erhobenen Hauptes durch die Gegend, weil ich diejenige war, die mit dir zusammen überall aneckte.

Natürlich war das nur eine Farce. Ich wollte überhaupt nicht anecken.


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