Dieses unverzeihliche Macho-Gehabe

Stolz präsentiert die beste Freundin ihren neuen Freund. Doch leider ist der ein Fehlgriff, meint beziehungsweise-Autorin Christiane Mieth und fragt sich nun: Soll sie ihre Meinung sagen oder sich aus der Partnerwahl der Freundin besser raushalten?

Eine liebe Freundin von mir ist verliebt. Ich freue mich irrsinnig für sie, denn ich weiß, dass sie sich schon lange gewünscht hat, mal wieder so richtig bis über beide Ohren verknallt zu sein. Das Dumme ist nur: Der Typ ist ein Macho.

Head over heals? Ich eher nicht

Als sie mir erzählte, dass sie einen neuen Freund hat, war ich natürlich total gespannt und neugierig auf ihn. Wer das Herz meiner Lieben erobert, ist auch für mich ein Held. Ist doch klar, oder? Doch schon bei unserer ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, irgendwas stimmt da nicht. Dass er ein Macho ist, war mir schon bei der etwas zu engen Begrüßungsumarmung klar, aber manche Machos sind ja nur in Gesellschaft so und zuhause dann ganz zahm. Ich hoffte, dass er auch so ein Exemplar war.

Und wie findest du ihn? – Geht so

Doch die Art, wie er mit meiner Freundin umging und wie er anderen Frauen hinterher schielte, gefiel mir ganz und gar nicht. Deshalb war ich auch sehr verhalten, als meine Freundin mich nach dem Treffen ganz gespannt und mit großen Augen fragte: „Und? Wie findest du ihn? Ist er nicht umwerfend!“ Leider hatte ich nur eine Sekunde Zeit, um mich zwischen der Wahrheit und ihrer Euphorie zu entscheiden. Ich antwortete: „Joah, er scheint ganz nett zu sein. Aber sag mal: Er findet sich schon ein bisschen toll, oder?“ Sie blickte mich irritiert an. „Er ist ja auch toll. Aber wenn wir zusammen sind, hat er echt nur Augen für mich!“ Ich reagierte nicht mehr darauf, hoffte aber inständig, dass sie Recht behielt.


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