Es hat lange gedauert, aber endlich habe ich meine Mutter verstanden

Ich kann sie gut verstehen. Jetzt, da mir das alles bewusst geworden ist

Dass ich es überhaupt in den venezolanischen Dschungel geschafft habe, ist in diesem Licht betrachtet schon eine ganz schöne Leistung. Von mir, und auch von meiner Mutter. Die lernen musste, loszulassen. Ihre Vorstellungen, wie ein gutes, sicheres Leben für ihre Tochter auszusehen hatte. Die Qualen gelitten haben muss bei jedem meiner vielen Auslandsaufenthalte. Und bei meinen häufigen Jobwechseln. Einen Job selber zu kündigen ohne „handfeste“ Gründe, war ein Unding für sie. Noch heute leidet sie massiv unter Existenzängsten – hauptsächlich meine Existenz betreffend.

Ängste annehmen und ausbalancieren

Mir ist Existenzangst natürlich auch nicht fremd. Ebenso wie die Angst, verlassen zu werden. Doch man muss die Dinge positiv sehen. So wird meine Verlustangst ziemlich gut von meiner Angst vor finanzieller Abhängigkeit austariert. Die beiden Ängste hebeln sich quasi gegenseitig aus und halten sich (und mich) in Balance. Eigentlich eine gute Strategie – für die ich mich noch nicht einmal bewusst entscheiden musste.


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