Self-Love – mehr als eine Frage des richtigen Spielzeuges

Als Akt der Selbstliebe kann Selbstbefriedigung in Zeiten von Social Distancing mehr als nur Behelfssex sein. So pimpt Solo-Sex die Persönlichkeitsentwicklung und den Paar-Sex auf.

Während Casual-Dating Coronavirus bedingt flach fällt, boomt der Umsatz von Sex-Toys. Insbesondere Solo-Sextoys erfreuen sich großer Beliebtheit – was dafür spricht, dass sich Millionen deutscher Singles in Zeiten von Social Distancing gut um sich selber kümmern. Doch gilt es beim DIY-Sex zwischen reiner Triebbefriedigung und dem Akt der Selbstliebe zu unterscheiden. Völlig wertfrei, denn Selbstbefriedigung als Stress- oder Frustventil kann in vielen Situationen sehr sinnvoll sein. Und ein bisschen Spaß muss auch sein. Der geflügelte Spruch, dass Selbstbefriedigung immerhin Sex sei, mit jemandem, den man liebt, stimmt allerdings nur eingeschränkt. Denn nicht wenigen Menschen mangelt es an gesunder Selbstliebe.

Solo-Sex als Akt der Selbstliebe

Wer Solo-Sex jedoch als Akt der Selbstliebe betrachtet und betreibt, kann dies durchaus unter Persönlichkeitsentwicklung verbuchen. So wird Selbstliebe oftmals synonym mit Begriffen wie Selbstannahme, Selbstachtung und Selbstwert verwendet. Laut Wikipedia ist Selbstliebe die „allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst“. Und ein „wesentlicher Teilaspekt des umfassenderen Selbstwertgefühls, das in einem hohen Maße das Selbstbild eines Menschen bestimmt“. Selbstliebe bedeutet, die eigene Persönlichkeit zu wertschätzen. Sie ist (und beginnt mit) Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Fürsorge für sich selbst. Damit, sich Zeit für sich zu nehmen, um sich Gutes zu tun.

Konzentrierte Körperexkursionen

Solo-Sex ist dabei ein Aspekt von vielen – für den es Zeit und Muße braucht. Allerdings ist er nicht auf das Experimentieren mit Vibratoren beschränkt, sondern weitet das Experimentierfeld auf den gesamten Körper aus. Lustempfinden, sexuelle Bedürfnisse aber auch schmerzhafte Punkte, welche Grenzen markieren – all dies will in Eigenregie detailliert erkundet werden. Viele Menschen, auch mit jahrelanger sexueller Erfahrung, begeben sich dabei teilweise auf unbekanntes Terrain. Weil sie sich beim Sex eher auf die Bedürfnisse oder Reaktionen des Partners konzentriert haben. Oder darauf, den Bauch einzuziehen. Solo-Sex jedoch blendet nicht nur „Ablenkungen“ aus und hilft, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und sich ganz auf diese zu konzentrieren. Er gibt auch sein eigenes Tempo vor und befreit vom Leistungsdruck sexueller Begegnungen. Neues kann ausprobiert werden, ohne den Druck, dass es klappen „muss“. In der Entspannung ploppen womöglich ganz neue Fantasien auf.


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