Wie Sie sich trotz schlechter Erfahrungen auf die Liebe einlassen können

Außerdem noch im Gepäck dabei: Die unbewusste Nachahmung des elterlichen Beziehungsverhaltens. Denn so wie die Eltern Beziehung (vor)gelebt haben, kennen es ihre Kinder – ein alternatives Verhaltensrepertoire haben diese oftmals gar nicht. Auch Verletzungen aus früheren Liebesbeziehungen werden mitgenommen in die neue Partnerschaft.

Frühere Beziehungen sorgen dafür, wie sehr wir uns vor neuen Verletzungen fürchten

Somit existieren in einer Liebesbeziehung also immer zwei, wie auch immer geartete, Päckchen: die frühkindliche Prägung und unsere Beziehungshistorie.

Die meisten Liebenden sind also ein klein wenig lädiert, manche sogar traumatisiert. Das sollte sich jeder in einer Partnerschaft besser bewusst machen: Der Partner wird niemals perfekt oder fehlerfrei sein – genauso wenig wie man selber. Und: Er kann auch überhaupt nichts dafür. Vielleicht hilft dieses Bewusstsein ein wenig, wenn man sich gerade über Macken oder Schwächen des anderen aufregen will. Oder es lindert ein wenig die Enttäuschung über Unzulänglichkeiten oder ungeliebte Wesenszüge.

Jeder Partner tut also gut daran, den emotionalen Makel des anderen ein Stück weit zu akzeptieren – so lange dieser nicht verhindert, dass sich beide Partner aufeinander einlassen können. Und dass neue, positive Erfahrungen zugelassen werden. Denn auf diese Weise können sogar alte Verletzungen geheilt werden, kann wieder Vertrauen und (Selbst-)Sicherheit entstehen.


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