So erkennen Sie, ob Sie von Hoovering betroffen sind

Wenn Beziehungen auseinander gehen, ist das für die Betroffenen fast immer mit Stress verbunden, denn eine alte Beziehung loszulassen, ist nicht immer leicht. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen einer der Partner den anderen nicht gehenlassen will und zu Taktiken greift, die den Abschluss einer Beziehung verhindern und so beide Partner in einem ungesunden Verhältnis zueinander festhalten. Hoovering ist eines dieser missbräuchlichen Dating-Phänomene, das vor allem von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstrukturen ausgeübt wird. Unsere Autorin Jana Seelig erklärt, was es damit auf sich hat – und wie man sich davor schützen kann

„Hoovering“ heißt auf Deutsch so viel wie „staubsaugen“ und ist ein Wort, das vor allem im Zusammenhang mit narzisstischem Missbrauch – einer besonderen Form der emotionalen Manipulation – auftaucht. Es ist eng verbunden mit „Gaslighting“ und „Love Bombing“, kann jedoch auch unabhängig dieser beiden Phänomene auftauchen.

Während „Love Bombing“ vor allem am Beginn einer Beziehung ausgeübt wird, um beim Opfer eine emotionale Abhängigkeit hervorzurufen und es so an sich zu binden, tritt das sogenannte „Hoovering“ erst auf, wenn bereits Schluss gemacht wurde. Es soll verhindern, dass der missbrauchte Partner die Beziehung auf gesundem Weg verarbeiten und sich gänzlich von dem missbrauchenden Partner lösen kann. Zwar wird „Hoovering“ nicht immer bewusst missbräuchlich ausgeübt, verursacht allerdings beim Opfer fast immer einen erheblichen emotionalen Schaden, der es dann tatsächlich daran hindert, die alte Beziehung hinter sich zu lassen und eine gesündere Beziehung mit einem neuen Partner einzugehen.

Die Taktiken, nach denen „Hoovering“ abläuft, funktionieren nach ähnlichen Schemata wie „Gaslighting“ oder „Love Bombing“ und dienen vor allem dazu, das Opfer zu kontrollieren und in stetiger Abhängigkeit vom Täter, der nicht loslassen will, zu halten. Nicht selten kommt es auch beim „Stalking“ zum Einsatz.

Beim Hoovering gehen die Täterinnen oder Täter häufig wie folgt vor:

Sie tun so, als würde die beendete Beziehung noch immer existieren.

Damit das „Hoovering“ gelingt und das Opfer wieder Kontakt zum Täter suchen muss, um das scheinbare „Missverständnis“ zu klären, erzählen sie vor allem unbeteiligten Personen (meist guten Bekannten des Opfers), dass es Schwierigkeiten in der Beziehung gibt und suchen dort nach Hilfe – beispielsweise, indem sie die Bekannten bitten, einmal beim Opfer nachzufragen, was genau die aktuelle Beziehungskrise verursacht. Wenn die Bekannten dem Opfer dann von diesem Gespräch erzählen, fühlt das Opfer sich veranlasst, noch einmal den Dialog mit dem Täter zu suchen, um das „Missverständnis“ aus dem Weg zu schaffen. Diese Kontaktversuche werden vom Täter allerdings meistens ignoriert oder das Gespräch von seiner Seite aus in eine ganz andere Richtung gelenkt, da es ihm auch gar nicht darum geht, die Angelegenheit zu klären, sondern auf diesem Weg weiterhin Macht auf das Opfer auszuüben.


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