Ihr Ex ist ihr bester Freund

Maria und Lukas führen eine glückliche Ehe. Richard, ihr Ex, ist ihr bester Freund. Bis dato war das für alle kein Problem, man verstand sich bestens. Doch mit einem Mal keimen in Lukas Zweifel auf und zwischen ihm und seiner Frau entfacht ein Streit. Kann man mit dem Ex wirklich nur befreundet sein?

Maria hatte immer schon ein gutes Händchen für Beziehungen. Sie ist ein echter Glückspilz. Liebeskummer kennt sie nicht, unerwiderte Liebe ist ihr fremd. Die Männer, die sie wollte, bekam sie. Und jene, die sie nicht mehr wollte, bekam sie leicht los, für Maria ohne nennenswerte Erschütterungen und ebenso für den Mann. Keine schmerzliche Trennung, die einem noch lange nachhängt, kein Trauma, alles unkompliziert.

Marias Beziehungen liefen einfach aus. Die Liebe wurde weniger, sie veränderte sich, das Verständnis blieb. Maria und ihre jeweiligen Partner fanden im Laufe der Zeit einvernehmlich, dass die Luft einfach raus ist. Natürlich floss die eine oder andere Träne, aber ohne großes Drama. So war das auch mit Richard. Mit ihm war Maria drei Jahre zusammen, danach war sie ein Jahr lang Single. Dann kam Lukas, den sie nach zwei Jahren Zusammensein geheiratet hat. Das ist jetzt gut ein Jahr her. Mit Richard hat sich Maria besonders gut verstanden, der geistig-seelische Aspekt spielte in ihrer Partnerschaft die entscheidende Rolle. Dafür stand das Sexuelle eher im Hintergrund. Das ist der Grund, dass die beiden sich auseinandergelebt haben. Und ihr Ex nach der Trennung ihr bester Freund wurde.

Nach der Trennung kommt die Freundschaft – Der Ex als bester Freund, geht das?

Nach der Trennung ist Richard Marias engster Freund geblieben. Er war der erste, den Maria Lukas vorgestellt hat. Die beiden Männer haben sich von Anfang an bestens verstanden. Lukas war klar, dass Maria Richard mit in die Ehe bringt, sowie andere Frauen ihre beste Freundin mitbringen. Kein Problem, fand er. Er unternimmt gern mal etwas mit Richard. Er kann sehr gut nachvollziehen, dass Maria große Stücke auf ihn hält, weil Richard wirklich ein feiner Mensch ist, dabei noch klug und lustig. Ab und zu unternehmen die drei etwas zusammen, in erster Linie sind Maria und Richard aber allein unterwegs. Sie teilen die Leidenschaft für Philosophie. Die beiden besuchen gemeinsam Vorträge oder Seminare, sie reden manchmal die halbe Nacht über philosophische Themen. Lukas kann damit nichts anfangen, und er ist eigentlich heilfroh, dass Maria für dieses Interesse Richard hat. Er und Maria haben andere Themen. Alles gut also?

Leider nein, nicht mehr, seit einiger Zeit schleicht sich bei Lukas trotz aller Sympathie und Harmonie ein immer stärkeres Unbehagen ein, was Richard angeht. Ein Unbehagen, das er selbst ganz schlecht einschätzen kann. Lukas beteuert, dass es keine Eifersucht ist, die ihn treibt, aber er kann nicht benennen, was ihn plötzlich quält. Er weiß es nicht, er möchte es wissen, er muss es wissen, denn Maria merkt, dass ihr Mann zu ihrem besten Freund auf Distanz geht. Und das gefällt ihr nicht, es belastet die Ehe.


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