Mein Mann starrt anderen Frauen hinterher

Corinnas Mann Veit ist ein sogenannter „Glotzer“. Er schaut gern lange und versonnen schönen Frauen hinterher, auf der Straße, im Lokal.

Corinna sagt mir dann, dass sich ihr Selbstbild geändert hat, dass sie sich eben selbst nicht mehr schön findet. Für mich hat sie sich nicht die Spur verändert, sie sieht zehn Jahre jünger aus, sie sieht aus wie zu der Zeit, als ich mich unsterblich in sie verliebt habe. Wo ist also das Problem? Corinna müsste das verstehen, sie kann sich auf mich verlassen, ich würde sie nie anlügen oder betrügen. Und sie spürt doch auch, dass ich sie begehre wie eh und je. Für meinen Geschmack verhält Corinna sich zickig, typisch weiblich, das entfernt mich wahrscheinlich mehr von Corinna, als die Tatsache, dass sie in den Wechseljahren ist. Das habe ich Corinna etliche Male erklärt.“

Sie braucht einen Liebesbeweis 

Corinna bleibt in der Sache unerbittlich, sie erwartet, dass Veit seinen Kurs ändert, um ihr in dieser Phase ihres Lebens Respekt zu erweisen, quasi als Verneigung vor ihr, so dass sie wieder mehr Selbstvertrauen bekommt und auf festeren Füßen steht, was das Verhältnis zu ihrem Äußeren angeht. Sie will, dass Veit Flagge zeigt. Das wiederholt sie immer wieder, dass sie den Liebesbeweis braucht, dass er nur Augen für sie hat. Veit kann es nicht mehr hören. Corinna und er reden gnadenlos aneinander vorbei, das Beziehungsklima verschlechtert sich dramatisch, die Leichtigkeit, die beide schätzen, ist aus der Beziehung verschwunden. Ein Damoklesschwert hängt über ihrer Liebe.

Können sie ihre Liebe neu erfinden?

„Tatsächlich ist es so, dass ich Corinna nicht wiedererkenne, aber nicht, weil sie älter wird, sondern weil sie sich innerlich verändert hat. Das hat sie auch zugegeben und als Grund die Wechseljahre angegeben. Und sie meint, darauf müsse ich als liebender Mann eingehen. Ich bin überzeugt, meine Aufgabe als liebender Mann ist es, sie aus diesem negativen Sumpf herauszuholen, indem ich meiner Frau deutlich mache, dass es völliger Quatsch ist, was sie über sich denkt. Eine komplett verzerrte Wahrnehmung hat sie, ein Wahn ist das.

Wir drehen uns im Kreis, Corinna und ich. Wir sind beide erschöpft von den endlosen Diskussionen. Wir sind in einer richtigen Krise. Meines Erachtens wegen Peanuts. Aber gut, ich will Corinna nicht verlieren, ich habe ihr gesagt, dass wir zu einem Paartherapeuten gehen, die Idee kam gut an bei ihr. Corinna fühlt sich mit diesem Angebot ernst genommen von mir. Eigentlich verrückt, ein glückliches Paar geht zum Paartherapeuten. Wenn es allerdings eine Chance für uns ist, bin ich dazu bereit. Vielleicht ist dieses Entgegenkommen von meiner Seite aus schon der Anfang eines neuen Anfangs. Das ist meine große Hoffnung.“


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