Karriereberatung: Weiß der Partner, was gut für Sie ist?

4. Heimlicher Egoist

Erst ich, dann die anderen. Diese Einstellung wird sich auch bei der Karriereberatung dieses Partner-Typs nicht ausblenden lassen. Dahinter steckt die Überlegung, welchen Nutzen die berufliche Veränderung des Partners für einen selbst hat. Ratschläge von (heimlichen) Egoisten klingen vordergründig logisch und gut gemeint, haben jedoch nur einen Zweck: Sie zahlen ausschließlich auf die eigenen Ziele ein. Hinterfragen Sie als Rat Suchender, welche Beweggründe und welcher Nutzen hinter dem Ratschlag stecken und bewerten Sie Ihre Situation aus Ihrer Sicht.

5. Harmonie-Liebhaber

»Hauptsache, uns geht es gut!« Hier steht das Wir im Vordergrund. Es geht um die Vermeidung von Konflikten, insbesondere solchen, die sich auch auf die Partnerschaft auswirken könnten. Ratschläge von Harmonie-Liebhabern klingen besonders gut gemeint. Sie packen ihre Ratschläge häufig dick in Watte und betonen, wie wichtig diese Entscheidung oder eine Veränderung doch für die Partnerschaft oder die Familie ist. Gleichzeitig bestärken sie das Gefühl von partnerschaftlicher Verbundenheit.

Sind Partner also immer schlechte Karriereberater?

Zugegeben, so tief wie bei diesen Berater-Typen greife ich selten in die plumpe Schubladenkiste. Doch die generelle Frage muss erlaubt sein: Sind unsere Partner denn überhaupt gute Karriereberater? Oder sollten wir beruflichen Themen lieber ganz aus dem Privaten streichen?

Der Partner kann wichtige Impulse geben

Ich bin der Meinung, dass alle Themen, die uns beschäftigen, in einer guten Partnerschaft Platz haben. Es geht vielmehr um die eigene Haltung, das eigene Bewusstsein und die Art und Weise der Kommunikation.  Ratschläge von Partnern können wichtige Impulse geben, denn der Partner kennt uns so gut wie kaum ein anderer. Sie zeigen oftmals eine andere Sichtweise auf, denn der Partner ist weniger betroffen und kann so aus einem anderen, weniger emotionalen und häufig rationalerem Zustand seine Perspektive kundtun.

Beachten Sie jedoch:

  • Geben Sie Ratschläge nicht unverlangt.
  • Klären Sie vorher, ob es Ihrem Partner wichtig ist, Ihre Meinung zu hören.
  • Zwingen Sie nichts auf.
  • Versuchen Sie, ohne »Du musst/solltest« auszukommen.
  • Beschreiben Sie vielmehr Ihre Sicht auf die Dinge, wie Sie sich verhalten würden und vor allem auch warum. Denn nur so können Sie und auch Ihr Partner die dahinter liegenden Motivationen gegenseitig verstehen und bewerten.

Stehen Sie vor einer beruflichen Entscheidung, dann beziehen Sie Ihren Partner mit ein – denn die Entscheidung wird sicherlich auch die gemeinsame Partnerschaft betreffen. Hören Sie sich die Sichtweise des Partners an und versuchen Sie, diese zu verstehen. Was steckt dahinter? Können Sie mit diesem Ratschlag etwas anfangen? Verändert der Ratschlag Ihre eigene Haltung zur Entscheidung und was ist anders, wenn Sie dem Rat folgen?

Am Ende sind jedoch Sie selbst der Chef Ihres Lebens und entscheiden darüber, was gut für Sie ist. Entscheiden Sie sich, dem Ratschlag des Partners nicht zu folgen, dann schaffen Sie Klarheit über Ihre Motivation für diese Entscheidung und danken Ihrem Partner für seine Sichtweise. Hat Ihre Wahl Auswirkungen auf das gemeinsame Leben, dann suchen Sie mit Ihrem Partner auf dieser Basis nach einer Lösung.


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