Wie ich Prinzessin Lillifee Hausverbot erteilte (bis sie bei uns einzog)

Ist es nun schlecht und sollte man dieses Verhalten unterbinden? Nein. Zum einen entwickeln Kinder in dem Alter ihre Geschlechtsidentität. Sie entdecken, dass es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Und lernen, sich einer bestimmten Gruppe zugehörig zu fühlen. Zum anderen wäre es doch sehr artifiziell, unsere Kinder von jeglichen Geschlechterstereotypen fernzuhalten. Eine Kategorisierung bis zu einem gewissen Grade ist gut und hilfreich. Denn sie bietet wichtige Orientierung. Außerdem wäre es sehr mühsam. Man suche nur einmal in einem Spielwarengeschäft etwas Geschlechtsneutrales. Viel Glück kann ich da nur wünschen.

Meine Tochter feierte nun vor Kurzem ihren dritten Geburtstag. Wir schenkten ihr ein Puppenhaus. Mit einem pinken Dach. Mehr Klischee geht nicht. Sie hätten aber in diese strahlenden Augen schauen sollen! Da ist mir doch jedes Klischee so was von Wurscht, für dieses glückliche Lächeln erfülle ich ihr jeden Wunsch. Soziologin hin oder her. Und wer weiß, vielleicht ziehen ja bald Feuerwehrmann Sam oder Wicky der Wikinger in das Puppenhaus. Geliebäugelt hat sie schon mit beiden. Und dann ist doch letztlich alles wieder gut.

Außerdem lässt die Farbobsession mit fünf Jahren allmählich wieder nach. Das Kind wird sich seiner geschlechtlichen Identität sicherer und kann mit den Normen etwas flexibler umgehen. Alles nur eine Frage der Zeit also.


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