Der Trend zum 3. Kind

Studierter Babyboom und regionale Unterschiede

Dazu passt auch eine Entwicklung in Deutschland. Die Kinderlosigkeit ist hierzulande in den letzten Jahren nämlich nicht weiter angestiegen und bei Akademikerinnen sinkt sie sogar. Ebenso kehren diese schneller als vor ein paar Jahren in den Beruf zurück und arbeiten häufiger Vollzeit.

Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede hinsichtlich der Anzahl der Kinder. So ist die Kinderlosigkeit in urbanen Regionen höher als in ländlichen, im Westen höher als im Osten Deutschlands. Generell bleiben Frauen in Stadtstaaten häufiger als alle anderen ohne Kinder. Hamburg sichert sich mit 31% den absoluten Spitzenreiterplatz.* Da es am Stadtrand nicht so ist (siehe oben) und dies aber auch in diese Statistik einfließt, weiß man, dass man in der Innenstadt kaum Kinder sichten wird. Es ließe sich daher über die räumliche Verteilung der Spielplätze diskutieren, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Viele kleine Franzosen und kaum spanischer und italienischer Nachwuchs

Die Deutschen liegen hinsichtlich ihrer Nachwuchsraten nach wie vor im EU-Mittelfeld. Die Franzosen können das mit dem Kindermachen am besten, die Spanier und Italiener hingegen belegen bei den Geburtenziffern die letzten Ränge. In Frankreich sind die hohen Geburtenziffern auch dadurch bedingt, dass es einfach mehr 3. und 4. Kinder gibt und der Staat durch massive Steuererleichterungen ab dem dritten Kind diese Entwicklung fördert.

Tatsächlich würde uns mehr Mut zum dritten und vierten Kind gut tun, denn unsere vergleichsweise immer noch mittelmäßigen Geburtenraten haben ihre Ursache vor allem in einem Mangel an Mehrkindfamilien und einer relativ hohen Kinderlosigkeit. Dass unsere Geburtenzahlen sich etwas erholen, liegt vor allem daran, dass, wie oben beschrieben, Akademikerinnen wieder mehr Kinder bekommen und weniger ohne Kinder bleiben.

Ein schöner Trend.

*Statistisches Bundesamt: Ergebnisse des Mikrozensus 2016, Ausgabe 2017


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