Ich kann dich noch nicht in mein Leben lassen

“Ich habe noch nicht aufgeräumt, deshalb ist für dich kein Platz in meinem Herzen”, sagte er. War das alles? Unsere anonyme Leserin schreibt sich die Fragen von der Seele, warum es nicht geklappt hat mit dem Beziehungsglück

Kennengelernt haben wir uns im Urlaub. Eigentlich warst du “nur” die dritte Bettgeschichte nach meinem Beziehungs-Aus. Ich hatte nicht vor, mit dir etwas Ernsteres anzufangen. Das war nicht mein Plan. Du gabst mir in dieser Nacht deine Visitenkarte – ich könne mich doch bei dir melden. So richtig überzeugt war ich davon nicht, als ich am nächsten Morgen deine Nummer einspeicherte, wohl wissend, es würde sowieso nichts Vernünftiges dabei rauskommen. Ich hatte dir jedoch “versprochen”, mich zu melden und was ich sage, halte ich meistens. Zurück zu Hause hatten wir ständig Kontakt. Direkt ein Tag später musste ich auf Dienstreise, du auf eine Weiterbildung. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, dauerhaft in Kontakt miteinander zu bleiben. Du fingst an, mir Lieder zu schicken, die alles andere als oberflächlich waren. Deine Videos und Sprüche trafen mich mitten ins Herz.

Ich wehrte mich zuerst dagegen und versuchte, nicht allzu gefühlvoll zu sein. Anscheinend gelang mir das nicht, denn du schriebst weiter und weiter … und schließlich diesen einen Satz: “Ich bitte dich: keine weiteren Katastrophen und Spielchen.” Und das war genau das, was ich auch nicht wollte. Seit der gescheiterten Beziehung hatte ich nur Spielchen und war es leid. Nun konnte ich mich nicht mehr dagegen wehren: Du warst in meinem Herz.

Und damit begann meine Katastrophe. Zwei Wochen nach dem Urlaub bereits besuchtest du mich das erste Mal. 700 Kilometer Entfernung spielten für dich keine Rolle. Ich war so mega aufgeregt, dich zu sehen. Freute mich wie ein Kind auf ein besonderes Geschenk, denn das warst du für mich. Unsere Gespräche am Telefon waren für mich wie eine Therapie – nicht weil ich meinen Müll loswerden wollte, sondern weil ich endlich mit jemandem, den ich gut fand, auf einem gleichen Niveau sprechen konnte. Und das Schönste für mich war, dass du mir zeigtest, dass es dir genauso ging. Und als du da plötzlich vor mir standest nach zwei Wochen, war es für mich so, als kannte ich dich eine halbe Ewigkeit, so vertraut warst du mir.


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