Zu intelligent ist auch nicht gut

Jule Blogt braucht als Lebenspartner weder einen Nobelpreisträger noch einen Quantenphysiker. Sie will einen Mann auf Augenhöhe. Eine Antwort auf Thorsten Wittkes: Intelligenz ist sexy

„Intelligenz ist sexy“, lautet ein weit verbreitetet Sprichwort. Dem stimmte ich so lange zu, bis ich eines Tages mit einem Superhirn vor einem Glas Wein saß. „Wann wird der endlich besoffen?“, dachte ich mir, als ich bei den wissenschaftlichen Gesprächsthemen einfach nicht mehr mit kam. Obwohl der Herr optisch durchaus ansprechend war, konnte er bei mir mit dem Philosophieren über Wirtschaftstheorien nicht punkten. In dieser Hinsicht scheine ich zu ticken wie ein Mann. Eine Studie der Columbia Universität hat ergeben, dass Intelligenz auf Männer zwar sexy wirkt, aber ab einem gewissen Grad der selbigen eher nachteilig für die Partnerwahl ist. Scheint Frau zu schlau, nimmt Mann die Beine in die Hand. Als ich diese Studienergebnisse das erste Mal las, wollte ich mich aufregen. Männer wollen immer nur die Dummchen, brabbelte ich vor mich hin. Doch so schwarz-weiß darf man das nicht sehen. Ich habe das Gefühl erlebt, welches entsteht, wenn der Datingpartner den eigenen IQ gefühlt um 50 Punkte übersteigt. Ich kann nicht über irgendwelche Wissenschaftlerwitze lachen, auch bekomme ich kein feuchtes Höschen, wenn die Verleihung des Nobelpreises ansteht. Flache Witze, das ist, was ich brauche. Jemanden, der mit mir „Schwiegertochter gesucht“ schaut – und dabei auch jedes Mal über die perfekt gewählten Untertitel kichert.

Lieber flache Witze als Wirtschaftstheorien

Klar, ein Partner, der sehr intelligent und dazu noch erfolgreich ist, sieht gut an der eigenen Seite aus. Darf ich vorstellen, Herr Prof. Dr. Dr. mein Ehemann, klingt das nicht erhebend? Aber kaufen kann ich mir davon trotzdem nichts. Mein eigenes Aushängeschild würde mich schneller in den Schatten stellen, als es mir lieb ist. Merke: zu intelligent ist Mist. Das Gegenteil jedoch hat auch eklatante Nachteile.


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