Speed-Dating-Typen: Wo Sehnsucht und Verzweiflung sich treffen

In der Höhle der unerfüllten Träume: Unsere Autorin Christiane berichtet für beziehungsweise über ihr erstes Mal – beim Speed Dating. Sie hatte nicht mit dem gerechnet, was sie erwartete

Es klingelt an der Tür. Das muss meine Freundin sein. Vor ein paar Wochen hatten wir die Idee, beim Speed-Dating mitzumachen und heute ist es so weit. Eigentlich habe ich gerade gar keine Lust auf eine Romanze. Daten macht zwar Spaß, kann aber auch ziemlich anstrengend sein. Aber wann macht man sonst schon einmal beim Speed-Dating mit? Eine Horde verzweifelter Singles, zusammengequetscht an einem langen Tisch …

Der erste Eindruck

Wie immer sind wir ziemlich spät dran, als wir in der Cocktail-Bar ankommen. Deshalb bekommen wir auch nur die letzten beiden freien Mädels-Plätze. Wie Hühner sitzen die Frauen hübsch nebeneinander drapiert an einem langen Tisch, die Männer stehen oder sitzen etwas verwirrt in der Gegend herum. Ich scanne erst einmal den Raum. Auf den ersten Blick sticht keiner heraus. Der Eine da sieht nicht schlecht aus: Groß, blondes Haar, stylische Brille. Der Blazer gefällt mir. Aber sonst wirken alle ziemlich durchschnittlich. Na gut.

Los geht’s

Eine übertrieben gut gelaunte Mitt-Zwanzigerin eröffnet irgendwann die Veranstaltung und erklärt das Prozedere. Sieben Minuten. Sieben Paare. Alle bekommen einen Zettel mit Smalltalk-Ideen und möglichen Fragen als Anhaltspunkt. Süß. Und dann geht’s los. Die Herren sollen sich vor einer Dame platzieren und mit einem Gong wird jede Runde eingeläutet.

Der Kumpel-Typ

Gong. Ein Typ Marke Bester Freund setzt sich mir gegenüber. Er stottert leicht, vermutlich ist er nervös, der Arme! Mein Mitleidsgen schlägt an und so helfe ich ihm und übernehme das Reden. Langzeitstudent. Fußball-Fan. Ich kann mich gut mit ihm unterhalten, werde ihn aber vermutlich schon nach zwei weiteren Runden vergessen haben.


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