Kann Liebe blind sein? Ein Interview mit Diplom-Psychologin Lisa Fischbach

Neben Charakter und Optik spielt bei der Partnersuche auch Biochemie eine nicht unerhebliche Rolle. Hormone, Moleküle und der Duft des anderen können schnell für Anziehung sorgen. Was passiert, wenn sich zwei sprichwörtlich nicht riechen können? Kann der Charakter diesen Umstand wieder wettmachen?

Gefühle und Aussehen allein genügen nicht, denn der Duft entscheidet mit. Wir müssen uns riechen können, damit ist aber nicht der wahrnehmbare Geruch gemeint. Es sind die Pheromone, die wir nicht aktiv riechen, die aber unbewusst viel bewirken. Bei der ersten Nähe gelangen die Duftnoten des anderen von der Nase unbewusst als chemische Botenstoffe ins Gehirn, das mit Freude oder Abwehr antwortet. Noch vor dem ersten Kuss wissen beide Geschlechter instinktiv, ob sie einander anziehen oder nicht. Der Volksmund behält hier oft recht, wenn die Pheromone inkompatibel sind.

Bei einigen Dating-Portalen sind die Profilbilder der Singles zuerst nicht sichtbar. Im Fokus stehen die sogenannten Matching-Punkte, die zeigen, wie gut zwei Singles charakterlich zusammenpassen. Als Matchmaking-Expertin bei ElitePartner kennen Sie sich mit dem Algorithmus aus. Warum funktioniert er so gut?

Beziehung nur auf Äußerlichkeiten aufzubauen ist ein störanfälliges Konstrukt. Wichtiger für eine tragfähige Beziehung ist die Gestaltung des Miteinanders. Damit sich eine stabile Partnerschaft entwickeln kann, sollten Grundbedürfnisse nach Nähe, Freiheit, Geborgenheit, Eigenständigkeit, Sicherheit und Kommunikation miteinander harmonieren, sich ähneln oder positiv ergänzen. Zudem ist eine Übereinstimmung in Einstellungen, Werten und Interessen günstig, um Konflikte zu vermeiden. All diese wesentlichen Aspekte werden durch den wissenschaftlichen Test von ElitePartner erfasst und ergeben durch einen Vergleich mit den Profilen anderer Singles die Matching-Punkte. Paare berichten uns immer wieder, dass sie es fast unheimlich finden, wenn sie nach und nach feststellen, dass sie in vielen grundlegenden Einstellungen und Verhaltensweisen ganz genau zusammenpassen – und eben nicht nur beim Musik- und Seriengeschmack.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Fischbach!


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