Das wollten unsere Leserinnen schon immer wissen: „Was macht Männer eigentlich an? Und warum?“ Autor Jesko Wilke hat in seinem neuen Buch „Guten Morgen, Latte! aktuelle Studienergebnisse zusammengetragen und ebenso verständlich wie mit einem Augenzwinkern erklärt. Ein Buchauszug
Über die Psychologie der männlichen Sexualität
Männliche und weibliche Sexualität unterscheiden sich, klarer Fall. Aber worin eigentlich genau? Zahlreiche Studien befassen sich mit diesem Thema und kommen zu folgendem Ergebnis: Männer haben andere Fantasien als Frauen, sie reagieren stärker auf optische Reize. Frauen hingegen törnt es eher an, Geschichten zu hören. Männer reagieren dagegen auf das, was sie sehen. Die Darstellung eines schönen, nackten Frauenkörpers wirkt auf heterosexuelle Männer grundsätzlich anziehend. Kein Wunder, dass die Werbung mit diesem Schlüsselreiz arbeitet. Alle möglichen Produkte werden uns in einem Umfeld präsentiert, das von einer attraktiven, oftmals leicht bekleideten Frau dominiert wird. Die Botschaft: Kaufe dieses Produkt und »Sie« gehört ebenfalls dir! Interessanterweise reagieren auch homosexuelle Männer vor allem auf visuelle Reize. Nur, dass bei ihnen natürlich ein schöner Mann die Aufmerksamkeit erregt.
Anders funktioniert das bei der Frau. Ein nackter Männerkörper reicht nicht aus. Ob sie ihn erregend findet, hängt vielmehr davon ab, was dieser Mann zu sagen hat, wie er sich verhält, wie er sie anschaut und was er darstellt. Im Vergleich dazu wirkt das Muster männlichen Begehrens eher simpel und berechenbar.
Eine aktuelle Studie darüber, wie Frauen und Männer beispielsweise einen Porno konsumieren, stellt die signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern heraus. Das Spannende: Beide konzentrieren sich eher auf die Frau – jedoch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Frauen identifizieren sich mit dem weiblichen Model, sie denken sich also in ihre Geschlechtsgenossin hinein. Gelingt dies, ergibt sich die Erregung aus Empathie. Männer hingegen betrachten den männlichen Darsteller als Konkurrenten und filtern ihn weg. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Frau. Fällt der Blick der weiblichen Betrachterin mal auf den männlichen Darsteller, dann schaut sie ihm ins Gesicht, um seine Emotion zu lesen. Begehrt er mich? Ist er konzentriert bei der Sache? Sein Penis spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der Mann hingegen ist vor allem auf die weiblichen Geschlechtsmerkmale fixiert.