Nimm mich – jetzt! Warum Spontansex wichtiger ist als (fast) alle Termine

Im turbulenten Alltag von Langzeitpaaren kommt körperliche Liebe oft zu kurz. Ein Plädoyer für mehr Sex mit dem Partner – auch, wenn die To-do-Liste mal wieder überquillt

Lange Beziehungen sind voller Wunderbarkeiten. Nach all der gemeinsamen Zeit ist man ein eingeschworenes Team, teilt Krauleinheiten, die Pizza im Bett, Zukunftsvisionen, ein Heim, einen Alltag. Genau der birgt jedoch mit zunehmender Zeit oft einen kleinen Wermutstropfen: Verglichen mit dem Beginn der Beziehung steht spontaner Sex jetzt in der Regel seltener auf der Tagesordnung. Zum einen, weil der Aufregungsfaktor von damals fehlt – mittlerweile kennt man sich schließlich aus jedem Winkel und weiß, was einen beim Nahkampf zwischen den Laken erwartet. Zum anderen aber, weil der Liebesakt im platzenden Terminkalender beider Partner ganz einfach keinen Platz findet.

Irgendwas ist immer

Manchmal passt Sex einfach nicht zwischen all die wichtigen To-dos, den Haushaltskram und die eh schon viel zu kurzen Nächte. In einigen Fällen ist diese Priorisierung auch völlig legitim – eine wichtige Job-Präsentation, Opas Arzttermin oder die Schulaufführung der Tochter sollte man vielleicht nicht unbedingt wegen eines Stelldicheins verschwitzen. Alles andere aber kann für lustvollen Sex mit dem Partner ruhig mal hintenanstehen. Nimmt man sich also so selten Zeit für die schönste Nebensache der Welt, weil man jetzt wirklich dringend los muss, weil der Kopf so voll oder irgendwas anderes gerade viel dringender ist? Nein. Weil man sich bewusst so entscheidet. Körperliche Anziehung hat zwar viel mit unterbewussten Vorgängen zu tun, spontaner Sex mit dem Partner aber erfordert nicht mehr als den Entschluss, es jetzt und hier einfach zu tun. Warum? Weil es wichtiger ist als fast jeder Termin.

Einfach machen – jetzt und hier

Auch wenn uns die Allgegenwärtigkeit von Sexualität im täglichen Leben – auf Titelseiten, Plakaten, in Spam-Mails und sozialen Netzen – schon manchmal zuwider ist: In unserem privatesten Raum, zwischen uns und unserem Partner, ist sie durchaus bedeutsam. Was guter Sex ist und wie viel davon eine stabile Beziehung pro Jahr, Monat, Woche oder Jahr braucht, muss und darf jedes Paar für sich herausfinden. Ein generelles Falsch oder Zuwenig gibt es deshalb nicht, wohl aber ein paar gute Pro-Argumente für mehr erotische Bettspiele zu zweit. Auch und gerade dann, wenn man es so gar nicht geplant hat. Vielleicht geht es also heute Abend nicht mit „Schatz, ich muss schlafen“ in die Federn. Sondern mit der bewussten Entscheidung für das älteste natürliche Wundermittel der Welt.


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