Nichts schenken ist auch keine Lösung

Geschenkeverweigerer? Nicht mit mir, sagt unsere Autorin Christiane Lénard und hält ein flammendes Plädoyer fürs Schenken.

Was ihr dem Onkel schenkt, bleibt natürlich jetzt trotzdem noch ein Problem. Der bekommt weiterhin seinen Gutschein oder eben einfach doch nichts, weil es die Beziehung nicht hergibt. Aber für das Geschenk für euren Herzensmenschen gilt: Gedanken machen!

Geschenke sind eine Show der Gefühle

Klar kann man Beziehung auch ohne materialisierte Geschenke herstellen. Ein Kuss und eine Umarmung, oder einfach nur gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen und beim Weihnachtsoratorium in die gleiche Richtung zu schweigen, tun es auch. Aber es wäre doch außerordentlich bedauerlich, sich einer so grandiosen Vorlage für die Überreichung eines Präsents zu berauben. Immerhin geht das Wort auf das lateinische Wort praesentare zurück, was auch „darbieten, vorführen oder gegenwärtig machen“ bedeutet. Es geht darum, sich der Liebe gegenwärtig zu werden. Schenken ist also eine Art Show der Gefühle.

Und doch noch ein Geschenktipp

Am Schluss habe ich doch noch den ultimativen Tipp für das perfekte Geschenk. Meine sechsjährige Tochter lieferte neulich die Vorlage. Ereignisunabhängig (was ohnehin die besten Geschenke hervorbringt) wollte sie ihrer besten Freundin „einfach so“ etwas schenken.

Sie malte 1. ein Bild mit einem Regenbogen, weil die beiden am liebsten zusammen das Regenbogenspiel spielen (wie das funktioniert, habe ich nicht verstanden, ist an dieser Stelle aber unerheblich).

Dieses Bild wickelte sie 2. in Glitzerpapier (weil alle sechsjährigen Mädchen Glitzerpapier mögen).

Und schrieb dann 3. mit einem blauen Stift in großen Buchstaben BLAU darauf, weil die Lieblingsfarbe ihrer Freundin blau ist und sie gerade beginnt, schreiben zu lernen.

Es ihr also 4. wirklich viel abverlangt, sie diese Anstrengung aber gern für ihre Freundin auf sich nehmen wollte.

Da ist alles drin, was das Zeug dazu hat, ein richtig gutes Geschenk zu werden:

  • 1. Beziehung,
  • 2. Risikominimierung,
  • 3. das Spezifische des Gegenübers und
  • 4. der eigene große Einsatz.

Das sollte uns doch auch möglich sein, oder?! In diesem Sinne wünsche ich: Frohe Weihnachten. 

Quellen:


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