Das Geheimnis der Liebe ist … seid freundlich zueinander!

Nähe, Vertrauen, Sex, miteinander reden können und gleiche Interessen. All das ist wichtig für eine glückliche Partnerschaft. Ohne Zweifel. Die Wissenschaft kennt aber noch ein anderes Geheimnis der Liebe

Wenn glückliche Paare befragt werden, was das Geheimnis ihrer Liebe ist, dann ähneln sich die Antworten gemeinhin sehr stark. Da werden so Dinge wie „wir haben den gleichen Humor“ oder „wir können über alles reden“ angeführt. Auch gegenseitiges Vertrauen, gleiche Interessen und Werte oder auch körperliche Anziehung und Sex kommen ganz oben auf die Liste der besonders beziehungsstärkenden Merkmale einer Partnerschaft. Keine Frage: Alles wichtige Punkte, um die Liebe stark zu machen.

Andersherum ähneln sich die Trennungsgründe ebenso häufig und reichen von „wir haben uns nichts mehr zu sagen“ über fehlendes Vertrauen und verschiedene Lebensziele bis zu schwindender körperlicher Anziehung. Auch hier lässt sich sagen: sicher allesamt triftige Gründe, um getrennte Wege zu gehen.

Das Geheimnis, warum die eine Liebe hält und die andere nicht, stellt sich jedoch viel einfacher dar und liegt, wie so oft, eher im Unscheinbaren und Alltäglichen. Es sind die ungesagten und ungesehenen Feinheiten des Lebens, die „Kleinigkeiten“, die man (ohne große Geste) für den Partner bereit ist zu tun und die dieser wiederum wertschätzt. Wenn du jetzt an den Blumenstrauß denkst, den du ihr mal wieder mitbringen könntest, dann liegst du nicht ganz falsch aber doch daneben.

Einer der wichtigsten Indikatoren für Zufriedenheit und Stabilität in einer Partnerschaft ist Freundlichkeit. Das soll alles sein? So banal kann die Liebe doch nicht funktionieren, oder?

Was Paare zusammenhält

Beleuchten wir „Freundlichkeit“ mal etwas genauer. Der Psychologe John Gottman hat in seinem in der Universität von Washington gegründeten „Love Lab“ tausende Paare untersucht, um herauszufinden, wie Beziehungen funktionieren.  Sein Ansatz war es, die physiologische Erregung der Paare während verschiedener Interaktionen mit dem Partner zu messen und nach Jahren erneut zu schauen, ob die Paare noch zusammen waren oder nicht. Nun lässt sich fragen, welche Rückschlüsse sich aus der Messung der Durchblutung, Herzfrequenz oder der Schweißbildung ableiten lassen. Laut Gottman einige, vor allem auf längere Sicht. Denn in der Studie zeigte sich, dass die Paare, die sechs Jahre später immer noch glücklich zusammen waren, bei den beobachteten Interaktionen weniger erregt waren und deutlich weniger physiologische Ausschläge zeigten. Ganz anders bei den Paaren, die sich später trennten. Diese zeigten alle Anzeichen von inneren Kämpfen oder Fluchtgedanken in ihrer physiologischen Reaktion aufeinander. Selbst bei banalen Themen herrschte kein wohlwollendes, wertschätzendes Klima des Vertrauens und der Intimität zwischen den Partnern. Alle Signale standen auf Abwehr und Aggression. Um herauszufinden, wie es die „Meister“, wie er sie nannte, schaffen, ihre Liebe zu stärken und ein tiefes Band des Vertrauens und der Intimität zu kreieren, stellte Gottman zusammen mit seiner Frau Julie weitere Beobachtungen an.


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