7 Dinge, die Sie tun können, wenn Ihr Partner an einer Angststörung leidet

Wenn der Partner unter einer Angststörung leidet
Einfach da sein, so dass der Partner Ihre emotionale Nähe und Ihren Halt spürt

Angst ist gut und lebensnotwendig. Aber Angst kann auch unberechenbar, quälend und zum täglichen Begleiter werden – in Form einer Angststörung. Eine solche sucht man sich nicht aus und sie lässt sich nicht einfach abstellen. Was Angehörige von Betroffenen wissen und worauf sie achten sollten, lesen Sie in diesem Artikel

Angststörungen und Partnerschaft: Ein Fallbeispiel

Nina sitzt unruhig im Meeting. Sie schaut auf die Uhr. Tobi, ihr Mann, müsste doch schon längst angekommen sein, warum meldet er sich denn nicht? Sie kann sich nicht konzentrieren. Wie so oft, hat sie Angst, ihm könnte etwas zugestoßen sein. Vielleicht ein Unfall? Was wird dann aus ihr? Ihr ganzes Leben wird im Chaos versinken, wie soll sie dann noch arbeiten? Und was wird aus der Wohnung? Sie kann sie nicht alleine bezahlen. Und wenn Sie ihn nun pflegen muss? Letztlich siegt wieder einmal die Angst und sie stürzt aus dem Konferenzraum. Was die Kollegen wohl wieder denken, es ist nicht das erste Mal. Sie ruft ihren Mann an. Alles in Ordnung, sagt er. Er wirkt auf sie etwas genervt. Jetzt hat sie es wieder geschafft, er ist sauer, dass sie ihn immer wieder mit ihren Ängsten nervt.

Am anderen Ende der Leitung ist Tobi weniger verärgert als besorgt. Er weiß, dass seine Beruhigungsversuche nur kurzzeitig helfen werden. Noch vor ein paar Monaten genügte eine Kurznachricht, heute erreichten ihn schon zwei Anrufe von ihr. Und wenn sie morgens am Frühstückstisch sitzt, sieht er, dass sie wieder kaum geschlafen hat. Sie macht sich ständig Sorgen, alles kann zu einem großen Problem werden, selbst die schönsten Vorhaben können übertriebene Ängste auslösen. Verreist sind sie schon lange nicht mehr, da Nina viel zu große Angst hätte, dass etwas passieren könnte. Neulich saßen sie gemeinsam im Auto, kamen von einer Shoppingtour und alles war schön. Plötzlich bekam Nina Herzrasen, ihr war übel und sie hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Diese Panik hatte er bei ihr zuvor noch nie erlebt. Es war eine belastende Situation. Auch für ihn. Überhaupt, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die sie früher zusammen hatten, sind dahin.

Verbreitung und Häufigkeit von Angststörungen

Nina leidet wie viele Menschen unter Angststörungen. Statistiken berichten sehr uneinheitliche Zahlen, man kann aber wohl davon ausgehen, dass ca. 10 bis 15 Prozent der Allgemeinbevölkerung unter einer Angsterkrankung leiden (1). Die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal im Leben daran zu erkranken (Lebenszeitprävalenz), scheint noch höher, nämlich bei bis zu 25 Prozent, zu liegen (2).

Frauen sind deutlich häufiger von Angststörungen betroffen als Männer. Es lassen sich verschiedene Formen von Angststörungen unterscheiden. Nicht selten treten sie in Kombination oder auch gemeinsam mit anderen psychischen Erkrankungen auf (Komorbidität).


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