Eines vorweg: Wer nur deshalb beichten will, weil ihn das Gewissen plagt und er sich danach besser fühlt, handelt gewissermaßen egoistisch. Denn in diesem Fall werden die Gefühle des Partners erst an die zweite Stelle gestellt.
War es eine einmalige Sache und besteht keine Wiederholungsgefahr, kann es Sinn machen, von einer Beichte abzusehen, um die die Beziehung nicht aufs Spiel zu setzen.
Handelt es sich jedoch um eine länger andauernde Affäre, in der tiefere Gefühle eine Rolle spielen, muss man sich über die Gefühle zum Partner klar werden. Ist da noch Liebe, will man die Beziehung überhaupt noch weiterführen? Auf lange Sicht ist eine Affäre dem Partner gegenüber nicht fair und es wird Zeit für ein ernstes Gespräch.
8) Kann ein Seitensprung sogar eine Chance für die Beziehung sein?
Wird der Fehltritt gebeichtet, bedeutet das nicht immer gleich das Ende der Beziehung. Sind sie länger als fünf Jahre zusammen, schaffen es sogar acht von zehn Paaren, diese Bewährungsprobe durchzustehen (Quelle: BABY&Familie). Fühlt sich der untreue Partner nach seinem Outing meist besser, stürzt für den anderen unvorbereitet die Welt zusammen. Aber auch er oder sie muss sich die Frage gefallen lassen, ob er, bewusst oder unbewusst, seinen Teil dazu beigetragen hat.
Das Wichtigste nach einem Seitensprung ist, sich viel Zeit für eine Aussprache zu geben, denn nun gilt es Bilanz zu ziehen. Auch der Paartherapeut und Psychologe Dr. Wolfgang Krüger weiß: „Verzeihen ist nach dem Verstehen und Verarbeiten ein sehr wichtiger und grundlegender Schritt, um eine Partnerschaft nach einem Seitensprung weiterführen zu können.”
Fakt: 15 Prozent aller Betrogenen bestätigen, dass ihre Beziehung nach der Affäre besser wurde als zuvor.
27 Prozent der Betroffenen möchten ihre Beziehung nach dem Seitensprung retten und setzen sich mit den Ursachen des Seitensprungs auseinander (Umfrage von Seitensprung-Fibel.de unter 2.704 Teilnehmern, Februar 2015).
9) Single oder in festen Händen: Ist das beim Seitensprung relevant?
Der Beziehungsstatus des Seitensprungpartners spielt für die meisten keine Rolle. 81 Prozent der Männer und rund 72 Prozent der Frauen wussten beim Flirten, dass der andere schon vergeben ist. 23 Prozent dagegen haben erst nach Ende der Affäre von den Partnerschaftsverhältnissen des anderen erfahren.
10) Wer ist beim Fremdgehen geschickter, Männer oder Frauen?
Frauen gehen diskreter fremd und fliegen deswegen seltener auf. Während Männer sich gedanklich auf die Affärenpartnerin fokussieren und sich allenfalls ein einfaches Alibi zurechtlegen, wie eine längere Arbeitszeit oder ein Treffen mit einem Freund, gehen Frauen taktisch klüger vor. Sie beachten auch Kleinigkeiten, wie beispielsweise Kilometerstände ihres Autos. Zudem hinterlassen sie im Internet keine Spuren, löschen ihren Browserverlauf und legen sich komplizierte Passwörter und eine sichere E-Mailadresse zu. Während Männer eher in Feierlaune bei ihren Freunden mit ihrer Affäre prahlen, schweigen Frauen darüber meist eisern. Dafür machen sie sich mehr Gedanken über die Gründe für ihren Seitensprung.
Statistisch liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Seitensprung auffliegt, bei Männern bei 63 Prozent, bei Frauen sind es 58 Prozent (Quelle: Theratalk).
Fazit: Einen Seitensprung kann niemand ausschließen, weder für sich selbst noch für den Partner. Und ob man treu ist, weil man treu sein will, oder einfach aus Mangel an Gelegenheiten, ist individuell ganz unterschiedlich. Jedes Paar kann jedoch an seiner Beziehung arbeiten und zumindest das Risiko für einen Seitensprung senken.
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