Warum lebe ich die Beziehungsmuster meiner Eltern?

Unsere anonyme Gastautorin geht ihrer Paar-Dynamik auf den Grund, in dem sie zurückblickt auf die Beziehung ihrer Eltern

Wenn man dem Phänomen über die Wissenschaft zu Leibe rücken will, bestätigt eine ungarische Studie das sogenannte Sexual Imprinting, was bedeutet, dass Menschen als Kind geprägt werden, den jeweils andersgeschlechtlichen Elternteil attraktiv zu finden. Die Studie steht damit in Kontrast zu den bisherigen Forschungen, die zeigten, dass man in seiner Partnerwahl unbewusst (per Geruchssinn) Menschen bevorzugt, die ein Immunsystem haben, das vom eigenen möglichst unterschieden ist.

Sexual Imprinting entspricht dagegen mehr dem Grundsatz „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ bzw. „Man wählt, was man schon kennt“, in diesem Fall: äußere Züge seines Vaters oder seiner Mutter. Das betrifft auch das Alter: Frauen mit relativ alten Vätern fühlen sich oft zu älteren Männern hingezogen.

Das wiederum erklärt zwar nicht den genau gleichen Altersunterschied bei meinen Eltern respektive mir und meinem Mann, aber immerhin, wieso ich schon immer eher auf ältere Männer „angesprungen“ bin. Und ließe sich nicht vom Alter so einiges andere „logisch“ ableiten? So ist es ja zum Beispiel wahrscheinlicher, dass ein älterer Mann schon Kinder aus einer früheren Beziehung hat …?

Sexual Imprinting: Gleich und Gleich oder Unterschiede ziehen sich an?

Vielleicht beides? Im Übrigen müssen sich die verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze nicht widersprechen, auch wenn beim einen (genetisch gesehen) die Unterschiede zum Partner wichtig sind, beim anderen dagegen Ähnlichkeiten. Denn was spräche dagegen, dass ich einen Mann oder eine Frau finde, die zwar ein anders geartetes Immunsystem haben, aber rein äußerlich meinem Elternteil ähneln?


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