Online-Paare lieben zufriedener als Offline-Paare

Wissenschaftliche Studien legen nahe: Online Partnersuche schafft glückliche Paare mit hoher Partnerschaftszufriedenheit

Paare, die sich online über ein wissenschaftlich basiertes Matching-Verfahren kennengelernt haben, sind zufriedener mit ihrer Beziehung als Paare, die nicht im Internet – also offline – zueinander gefunden haben. Das belegt die erste Vergleichsstudie zum Partnerschaftserfolg und zum Verlauf von On- und Offline-Beziehungen.

Die Untersuchung wurde vom Parship-Forschungsteam unter Mitwirkung von Professor Guy Bodenmann vom Psychologischen Institut der Universität Zürich durchgeführt. Etwa Dreiviertel aller Online-Paare, aber nur die Hälfte der Offline-Paare sind demnach mit ihrer aktuellen Beziehung sehr zufrieden. Die Studie zeigt: Paare, die mithilfe eines Matching-Algorithmus bei Parship zusammengekommen sind, profitieren auch insgesamt von einer hohen Partnerschaftsqualität. Sie weisen nicht nur eine größere Beziehungszufriedenheit auf – im Vergleich zu Offline-Paaren kennzeichnet sie auch eine engere Partnerbindung, ein harmonischeres Miteinander und bessere Stressbewältigung.

„Die Ergebnisse deuten auf einen klaren Zusammenhang zwischen der Art des Kennenlernens und der Beziehungsqualität hin“, erläutert Professor Guy Bodenmann, Paartherapeut und Autor zahlreicher Bücher über Partnerschaft. „Bei allen untersuchten Variablen zeigen sich Unterschiede zwischen On- und Offline-Paaren. ‚Gematchte‘ Paare bringen insgesamt bessere Voraussetzungen für eine glückliche Partnerschaft mit als Paare, die sich zufällig über Freunde, in Bars oder am Arbeitsplatz begegnen.“

Darüber hinaus belegt die Studie, dass die Festigung der Partnerschaft bei Online-Paaren in einem viel kürzeren Zeitraum verläuft als bei Offline-Paaren. Diejenigen, die ihr Liebesglück im Internet gefunden haben, ziehen schneller zusammen, heiraten schneller und werden deutlich schneller Eltern als Paare, die nicht im Internet zusammen gekommen sind.

Für die Vergleichsstudie wurden rund 3.000 Paare aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Es handelt sich um Paare, die sich innerhalb der vergangenen elf Jahre bei Parship (Online-Paare) kennengelernt haben, und um Paare, die außerhalb des Internets zueinander gefunden haben (Offline-Paare).

Online-Paare sind zufriedener mit ihrer Beziehung als Offline-Paare

Für die Partnerschaftsqualität ist die Zufriedenheit mit der Beziehung von zentraler Bedeutung. Die für die Studie befragten Paare konnten ihre Zufriedenheit auf einer Skala von 1-sehr unzufrieden bis 10-sehr zufrieden angeben. Dabei zeigte sich, dass Online-Paare deutlich zufriedener mit ihrer Partnerschaft sind als Offline-Paare. Zudem konnte festgestellt werden, dass die Art des Kennenlernens – also ob eine Beziehung online entstanden ist oder nicht – einen stärkeren Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit ausübt als das Geschlecht, das Alter, die Bildung oder die Dauer der Partnerschaft.

Neben der Partnerschaftszufriedenheit wurden im Rahmen der Studie drei weitere Aspekte untersucht, die die Beziehungsqualität und damit ihren Erfolg beeinflussen: die Partnerbindung, die Gestaltung des Miteinanders und die Stressbewältigung innerhalb der Beziehung.

Starke Partnerbindung erhöht die Beziehungsqualität

Partnerbindung meint das Engagement (Commitment) einer Person für die Beziehung. Es setzt sich aus drei Dimensionen zusammen: erstens, der Absicht, die Partnerschaft und ihre sexuelle Exklusivität aufrecht zu erhalten; zweitens, der Absicht, emotionale Nähe und Intimität zu leben und drittens, der Absicht, eine langfristige Partnerschaft zu führen und in diese zu investieren. Bei allen genannten Dimensionen ist das Commitment der Online-Paare stärker als das der Offline-Paare.

Ob es passt, entscheidet der Computer häufig besser als das Herz

Ein weiterer Faktor, der die Qualität einer Beziehung positiv beeinflusst, ist die Gestaltung des Miteinanders. Dieses umfasst die subjektive Beurteilung von Aspekten wie Einfühlungsvermögen, Vertrauen, Kommunikation, Einstellung oder Interessen.

Insgesamt bewerteten die Online-Paare alle Aspekte, die ein harmonisches, partnerschaftliches Miteinander kennzeichnen, positiver als Offline-Paare. Besonders stark unterscheiden sie sich in der Zustimmung zu folgenden Aussagen:

  • „Mein Partner schenkt mir Zuneigung und Geborgenheit“ (Online-Paare: 94 Prozent / Offline-Paare: 84 Prozent),
  • „Ich kann meinem Partner voll und ganz vertrauen“ (Online-Paare: 96 Prozent / Offline-Paare: 88 Prozent) und
  • „Ich mache häufig gemeinsame Unternehmungen mit meinem Partner“ (Online-Paare: 87 Prozent / Offline-Paare: 77 Prozent).

Dazu passt, dass Online-Paare in Stresssituationen offener kommunizieren und sich mehr unterstützen als Offline-Paare.

  • So stimmen sie beispielsweise häufiger der Aussage zu, dass ihr Partner ihnen das Gefühl gibt, sie zu verstehen und sich für ihre Probleme zu interessieren (Online-Paare: 86 Prozent / Offline-Paare: 68 Prozent).
  • Deutlich seltener geben sie dagegen an, dass ihr Partner sie in schwierigen Situationen nur widerwillig und demotiviert unterstützt (Online-Paare: 2 Prozent / Offline-Paare: 12 Prozent).
  • Insgesamt schätzen Online-Paare ihre stressbezogene Kommunikation und die Unterstützung in Problemlagen durch den Partner besser ein als Offline-Paare und zeigen damit eine positivere Sicht auf ihre Beziehung.

„Unser Matching-Verfahren berücksichtigt partnerschaftsrelevante Persönlichkeitsmerkmale, das Kommunikationsverhalten sowie Gewohnheiten und Interessen. Wir sind überzeugt: Wenn Partner in diesen Aspekten harmonieren, haben sie beste Aussichten auf eine langfristig glückliche Beziehung“, so Christiane Lénard, Leiterin des wissenschaftlichen Forschungsteams bei Parship. „Die Ergebnisse der Studie sind für uns eine Bestätigung, dass unser wissenschaftlich basiertes Paar-Matching die Chancen auf eine glückliche Partnerschaft erhöht.“

Online-Paare haben es eilig

Die Studie zeigt zudem, dass es in Beziehungen von Online-Paaren schneller „ernst wird“ als bei Offline-Paaren:

  • Während Online-Paare nach durchschnittlich 14 Monaten einen gemeinsamen Haushalt gründen, entscheiden sich Offline-Paare erst nach rund zwei Jahren (22 Monate) zu diesem Schritt.
  • Auch beim „Ja-Sagen“ haben Onliner die Nase vorn: So hat ein Drittel der verheirateten Online-Paare (37 Prozent) bereits innerhalb des ersten Beziehungsjahres den Bund fürs Leben geschlossen. Bei den befragten Offline-Paaren hat nur etwa ein Viertel (24 Prozent) in diesem Zeitraum geheiratet.
  • Da wundert es nicht, dass Online-Paare auch in Sachen Nachwuchs ein rasantes Tempo vorlegen: Die Eltern unter den Befragten konnten sich im Durchschnitt nach zweieinhalb Jahren über das erste Kind freuen. Bei den Offline-Paaren dauerte es dagegen 3,75 Jahre.

„Wir führen diesen Befund vor allem darauf zurück, dass Singles, die sich bei einer Partneragentur anmelden, bereits eine bewusste Entscheidung für eine ernsthafte und beständige Partnerschaft getroffen haben“, erklärt Christiane Lénard. „Ein so schon bestehendes Vertrauen in die Absichten des Partners ist die beste Voraussetzung dafür, auch die nächsten wichtigen Entscheidungen in der Partnerschaft schneller bzw. leichter treffen zu können.“

Dabei steht jedoch die Festigung und Institutionalisierung der Partnerschaft – also ob ein Paar überhaupt zusammenzieht, heiratet oder Kinder bekommt – in keinem Zusammenhang mit der Art des Kennenlernens.


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