- Ständiges Melden: SMS, Anrufe oder E-Mails erreichen dich täglich, obwohl du klar signalisiert hast, dass du keinen Kontakt willst.
- Geschenke: Plötzlich wird dir ein Blumenstrauß geschickt oder ein Geschenk-Päckchen findet seinen Weg zu dir.
- Auflauern: Immer wieder siehst du deinen Ex von deinem Fenster aus, beim Einkaufen oder in der Nähe deines Arbeitsplatzes.
- Freundeskreis: Dein Ex fragt deine Freunde immer wieder, wie es um dich steht und quetscht deine Liebsten regelrecht aus.
- Bedrohungen: Er oder sie bedroht dich und wird beleidigend – sei es persönlich auf der Straße oder virtuell.
- Andere Straftaten: Dein Ex wendet Gewalt gegen dich an, bricht in dein Auto ein oder begeht dich betreffend andere Straftaten.
Das ist nur eine Auswahl an Verhaltensweisen, die dich aufmerksam machen sollten. Deine ständigen Gedanken an „Mein Ex stalkt mich“ scheinen sich zu bestätigen – was je nach Ausmaß der Nachstellung auch weitreichende Folgen haben kann. Daher solltest du dir jetzt Hilfe suchen.
Was tun, wenn mein Ex mich stalkt?
Wenn du akut in Gefahr bist, solltest du sofort die 110 wählen, gerade bei Gewalt hilft die Polizei. Oft aber hast du nur ein ungutes Gefühl und noch nicht wirklich handfeste Beweise, um eine Anzeige zu erstatten. Dennoch ist es nie verkehrt, den Schritt zum Anwalt zu wagen, da das Nachstellen eine Straftat ist, die laut § 238 StGB mit bis zu drei Jahren Freiheitstraße oder einer Geldstrafe geahndet wird. Hilfreich dafür ist es, alle Anrufe, Nachrichten oder „zufällige“ Treffen genau zu dokumentieren. Kontaktversuche solltest du derweil rigoros ignorieren.
Darüber hinaus ist es nun wichtig, dass du auch dein Umfeld einweihst. Öffentlichkeit kann schützen. Andere Dinge solltest du gleichzeitig so gut wie möglich geheim halten. So gehören etwa vertrauliche Informationen von dir nicht in den Hausmüll. Unbekannte Warensendungen solltest du nicht annehmen. Auch deine Handynummer kannst du wechseln und unterdrücken. Eine neue E-Mail-Adresse und das Löschen von Accounts in den sozialen Medien können ebenfalls helfen. Kappe so alle Kontaktmöglichkeiten.
Wenn du dir unsicher bist, wie du genau vorgehen sollst, helfen dir Fachberatungsstellen für Stalking-Opfer mit individuellen Tipps. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben bietet zum Beispiel telefonische oder Online-Beratung für Frauen an. Auch beim Weißen Ring erhältst du kostenfrei und anonym Hilfe. Die Polizei vermittelt im Zweifelsfall ebenfalls Kontakte zu Einrichtungen.
Gefährliches Stalking: Bleib nicht allein!
Mein Ex stalkt mich. Wenn dich dieser Gedanke quält und du unter dem Wahn deines Ex-Partners leidest, solltest du dir so schnell wie möglich Hilfe holen. Auch, wenn du bisher einfach „nur“ ein ungutes Gefühl hast, können dir professionelle Beratungen unter die Arme greifen. Sprich am besten auch mit deinem Umkreis. Deine Familie und Freunde können dich dabei unterstützen, die Situation richtig einzuschätzen. Wichtig ist, dass du jetzt nicht alleine bleibst und so schnell wie möglich aktiv wirst. Laut der Polizei ist ein Einschreiten besonders effektiv, wenn es früh erfolgt.
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Redaktion
Jana Seelig
Eric Hegmann
Anna Zimt
