Like mich am Arsch – Warum Liebe kein Social Media braucht

Ob Alexander und Maria noch ein Paar sind? Social Media verrät es mir! Seitdem Instagram und Facebook unsere vermeintlichen Lebenswelten digital abbilden, braucht es kein Gespräch mehr, um sich über den Beziehungsstatus anderer Menschen zu informieren, weiß Jule Blogt

Ich erinnere mich an einen Freitagabend, an dem ich durch meine Instagram-Timeline scrollte. Plötzlich wurde ich stutzig. Seit wann veröffentlicht Maria „tiefsinnige“ Sprüche über die Liebe? Um der Sache auf den Grund zu gehen, tippte ich auf ihr Profil und ging die letzten geposteten Bilder durch. Moment mal, fehlte da nicht etwas? Wo waren die romantischen Pärchenselfies mit Alexander, auf die ich so neidisch war? Hand in Hand gegen den Rest der Welt, Alexander und Maria waren für mich das Aushängeschild einer glücklichen Instagram-Beziehung.

Mit den Instagram-Fotos löschte sie auch die gemeinsame Zukunft

„Hey Alex, sag mal, alles okay bei euch?“, tippte ich in unseren WhatsApp-Chat. Nur ein bisschen Stress im Paradies, antwortete er. „Ist dir bewusst, dass Maria eure Pärchenfotos auf Instagram gelöscht hat?“, hakte ich nach. Plötzlich wurde es still in meinem Chatfenster. Die drei Punkte, die anzeigten, dass Alexander etwas eintippte, erschienen und verschwanden wieder, so als wüsste er nicht, wie er reagieren sollte. Einige Tage später erfuhr ich, dass sich Maria getrennt hatte. Per Instagram. Ohne Aussprache, ohne einen direkten Kontakt. Maria hatte mit den gemeinsamen Fotos auch die gemeinsame Zukunft aus ihrem Leben gelöscht.


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