Ist es wirklich vorbei?

Wenn Paare sich trennen, stellen sich in der Regel alle eine Frage: Gibt‘s noch eine Wende – oder ist das jetzt wirklich das Ende? Was man bedenken sollte

Trennungen sind widerwärtig. Was eben noch das halbe Leben war, ist plötzlich nicht mehr da. Der Kopf auf dem Kissen nebenan, Guten-Morgen-, Gute-Nacht- und all die Zwischendurch-Küsse, die Gespräche, die Momente, die zweite Familie, die schon ein bisschen wie die eigene war. Nur ein paar Gerüche bleiben meist kleben, an Decken und Wänden und überall, und erinnern einen ständig an den anderen – ob man nun möchte oder nicht. Was viele Verlassene nicht glauben wollen: Auch dem Schlussmacher geht es häufig so. Zwar hat er die Beziehung aus freien Stücken beendet, doch auch er lässt einen bis dato entscheidenden Teil seines Lebens zurück und empfindet deshalb in vielen Fällen ebenfalls eine tiefe Traurigkeit, gepaart mit einem massiven Schuldgefühl. Beim Verlassenen hingegen mischen sich oft Wut und Einsamkeit unter die Niedergeschlagenheit. Am Ende leiden beide.

Die Krux mit dem Kontakt

Und manchmal sorgen genau diese Mischgefühle auf beiden Seiten dafür, dass der Kontakt trotz Trennung einfach nicht so richtig abreißen will. Irgendwie ja auch normal, schließlich hat man noch bis kurz zuvor mit kaum jemandem so viel kommuniziert und sich ausgetauscht. Doch während der Schlussmacher häufig einfach auf ein freundschaftliches Verhältnis hofft, beginnt sich im Verlassenen manchmal Hoffnung zu regen. Und das ist selten gut. Die alten Wunden können nicht heilen und lässt der Schlussmacher dann in einem Anflug von Sentimentalität doch wieder ein bisschen zu viel Nähe zu, läuft das Gedankenkarussell bereits im höchsten Gang. Gibt es vielleicht doch noch eine Chance? War die Trennung nur ein letzter Hilfeschrei und mit ein bisschen Arbeit kriegt man das schon hin?


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