Ihr Partner ist überängstlich und fragt immerzu: „Was wäre, wenn? Wie soll das bloß werden?“ Zukunftsangst kann Beziehungen nachhaltig beeinflussen. beziehungsweise-Autorin Simone Deckner untersucht, woher sie kommt und was Betroffene dagegen unternehmen können
„Angst ist kein guter Ratgeber“, sagt ein Sprichwort. Das klingt einleuchtend, ist für Menschen, die dazu neigen, sich über alle möglichen Dinge den Kopf zu zerbrechen, aber einfacher gesagt als getan. Auch und gerade in Beziehungen.
Menschen wie Anna etwa. Sie ist seit fünf Jahren mit Thomas zusammen, seit zwei Jahren wohnen sie unter einem Dach. Beide haben eine Arbeit, zu der sie (meistens) gern gehen. Sie haben keine Geldsorgen, gesundheitlich ist auch alles im grünen Bereich. Es könnte also alles bestens sein.
Könnte.
Wenn Anna sich nicht so viele Sorgen machen würde. Aber Anna kann nicht aus ihrer Haut. Jeden Tag können Dinge schief laufen. Womöglich gründlich schief. Was dann? Und wer garantiert ihr, dass sich die Lage in der Zukunft nicht verschlechtert? Gerade, wenn sie an ihre Beziehung denkt, zieht sich Annas Magen sofort zusammen. Sie ist nicht sonderlich stolz darauf, ein eher ängstlicher Typ zu sein. Sie kennt es nur nicht anders.
Immer wieder verunsichert
Es fängt schon morgens an. Noch im Bett scrollt sie auf ihrem Smartphone durch die Nachrichten. Und liest Alarmierendes. „Hast Du schon gehört, dass die Preise für Bus und Bahn schon wieder steigen?“, fragt sie Thomas. Der schüttelt den Kopf und fragt Anna: „Kaffee?“