Du machst dir zu viele Sorgen! Wenn dem Partner alles Angst bereitet

Evolutionsgeschichtlich betrachtet ist, Angst zu haben für den Menschen überlebensnotwendig: Sie warnt vor Gefahren. In Sekunden muss man sich entscheiden: Fliehen oder angreifen? Rückzug oder die Flucht nach vorn? Angst kann lähmen. Sie kann aber auch für einen ungeahnten Adrenalinschub sorgen.

Bei Anna wird die Angst jedoch in Situationen ausgelöst, die weit weg davon sind, lebensbedrohlich zu sein. Die Angst nimmt Überhand. Statt als sinnvolles Warnsignal zu fungieren, schränkt sie das Leben ein. Aus der sinnvollen Angst wird die ungesunde Angst.

Gemeinsam gegen die Angst

Was kann man tun, wenn man tickt wie Anna? Zunächst: Sich über die eigene Angst bewusst werden. Beim nächsten Mal, wenn wieder der „Wenn das passiert, folgt darauf bestimmt bald das“-Film im Kopf los geht, kann man sich selbst sagen: „Okay, ich kriege es schon wieder mit der Angst zu tun.“ Wichtig dabei: Sich selbst nicht in der Angst zu verlieren, sondern den Auslöser der Angst zu bestimmen. Dazu können diese Fragen hilfreich sein:

  • Was ist es genau, das mir gerade Angst macht?
  • Von außen betrachtet: Ist meine Angst rational begründbar?
  • Gibt es etwas, das ich jetzt tun könnte, um der Angst zu begegnen?

Anna könnte sich etwa entschließen, mit Thomas doch über ihre Angst zu sprechen – auch, wenn das bedeutet, dass sie dazu über ihren Schatten springen muss. Das hat zwei große Vorteile: Sie teilt sich ihrem Freund ehrlich mit. Der hat nun die Chance, ihr Verhalten nicht nur besser zu verstehen, sondern sie auch zu unterstützen.

Denn: Das Gefühl, der Angst nicht mehr allein und hilflos ausgeliefert zu sein, kann Anna bestärken. Thomas und sie können einander näher kommen, statt sich weiter voneinander zu entfernen. Das ist ja das Wunderbare, wenn man in einer guten Beziehung ist: Man kann gemeinsam Dinge angehen – auch so eine große Sache wie zu viel Angst vor der Zukunft.


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