Was mich persönlich an der Frage stört, ist, dass sie suggeriert, ein Baby würde die Beziehung belasten.
„War die Schwangerschaft geplant?“ mit schreckhaft aufgerissenen Augen klingt nun mal nicht allzu begeistert. Diese Art von Fragestellern kann ich beruhigen: Meinen Mann und mich hat die Schwangerschaft nur noch mehr zusammengeschweißt und wir wissen jetzt, dass wir wirklich zu hundert Prozent auf den anderen zählen können.
Es stimmt schon, dass ein Kind alles verändert. Die Zeit zu zweit wird weniger und teilweise ist man einfach zu müde, um dem Partner zwischen Babygeschrei, Wickeln usw. noch Aufmerksamkeit zu schenken. Mein Mann und ich haben abends gern auch ein wenig Me-Time. Ich lese dann zum Beispiel und er macht eine Runde Sport. Das ist superwichtig, um den eigenen Akku wieder aufzuladen. Und Damian und ich kennen uns zum Glück auch so gut, dass wir uns solche Freiheiten gönnen können. Die Zeit zu zwei ist momentan noch etwas hinten angestellt, aber das ändert sich, sobald ich abgestillt habe. Das erste Jahr ist das anstrengendste, man bekommt dann nach und nach seine Freiheiten wieder. Ein bisschen haben wir damit jetzt schon angefangen und wir kochen zum Beispiel zusammen, wenn unsere Kleine im Bett ist.
Ich denke, das ist aber keine Frage, wie lange man zusammen ist.
Ein Kind verändert die Beziehung, egal ob man nun 6 Monate, 5 oder 10 Jahre zusammen ist. Da wird alles auf einmal auf den Kopf gestellt.
Nachteile sehe ich dadurch, dass Damian und ich recht früh ein Kind zusammen bekommen haben, eigentlich gar nicht. Es wird doch jede Beziehung auf die Probe gestellt, wenn man ein Kind bekommt. Vielleicht war es für uns sogar leichter als für Paare, die schon länger zusammen sind: Wir sind total verliebt auf Wolke 7 und dann kam noch ein Kind hinzu.
Das ist doch was Tolles, egal ob geplant oder nicht!
Insofern kann man sich die Frage, ob eine Schwangerschaft geplant war oder nicht, echt sparen. Meiner Meinung nach gibt es nur eine Frage, die ähnlich überflüssig ist wie „Was? War die Schwangerschaft denn geplant?“ – die Frage „Und, wann kommt das zweite?“
Ob in zwei Jahren, in 5 oder auch gar nicht, – wenn ich darüber reden möchte, mache ich das schon freiwillig. Und wenn nicht, dann gibt es da wohl auch keinen Redebedarf. Danke.
* Name wurde von der Redaktion geändert