Emotionale Intelligenz bei Kindern: So fördern Sie den Nachwuchs

Mit (negativen) Gefühlen umgehen

Mit Wut umgehen, Frustration verkraften: „Negative“ Gefühle zu regulieren, fordert nicht nur Kindern sehr viel ab. Stehen Sie Ihrem Kind dabei bedingungslos zur Seite und versichern Sie ihm, dass Sie absolutes Verständnis für seine Lage haben. „Ich kann verstehen, dass dich das ärgert.“ Nie sollten Sie dessen negative Emotionen verurteilen oder bestrafen oder das Kind dafür zurechtweisen. Wohl aber müssen Sie inakzeptables Verhalten aufzeigen – und dafür idealerweise zukünftige Handlungsalternativen anbieten. Am besten unter Einbeziehung des Kindes: „Ich verstehe, dass du sauer bist, aber Hauen ist nicht ok. Was könntest du noch tun, wenn …?“ Ihre Botschaft sollte immer sein: Alle Emotionen sind akzeptabel, aber nicht jedes Verhalten.

Dem kindlichen Potential vertrauen

Unterschätzen Sie Ihr Kind nicht, sondern vertrauen Sie darauf, dass es das Potential besitzt, seine Probleme selber lösen und seine Gefühle zu regulieren. Und zeigen Sie ihm das. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es IMMER auf Sie zählen kann und das es, unabhängig von seinem Verhalten, geliebt wird. Jesper Juul nennt dies „Leitwolf-Funktion“ oder dem Kind ein „Sparring-Partner“ sein. Für John Gottman ist es die Basis seines „Emotionstrainings“.

Empathie bei Kindern schulen

Ein wesentlicher Bestandteil emotionaler Intelligenz ist Einfühlungsvermögen. Einfühlsam auf das emotionale Erleben anderer Menschen zu reagieren, können Kinder allerdings erst ungefähr im Alter von 7 oder 8 Jahren. Bis dahin liegt es in Ihrem Verantwortungsbereich, Ihr Kind dafür zu sensibilisieren. „Wie glaubst du wohl, hat sich dieses Kind im Park gefühlt, als du es geschubst hast?“

Mit gutem Beispiel vorangehen

Indem Sie auf die (negativen) Emotionen Ihres Kindes mitfühlend, verständnisvoll und liebevoll reagieren, helfen Sie ihm nicht nur konkret, sondern auch damit, dass Sie ihm als Vorbild dienen. Gehen Sie also selber immer mit gutem Beispiel voran und seien Sie Ihrem Kind ein emotionaler Wegweiser. Und: Lassen Sie Ihr Kind, altersgerecht, an Ihrer eigenen Gefühlswelt teilhaben. So begreift Ihr Kind Sie als eigene Persönlichkeit, die authentisch Vorlieben und Abneigungen äußert, anstatt nur eine Rolle (als Elternteil) zu spielen.


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