Die schwarze Wolke über unserem Glück

Zwanzig Tage trennten unsere anonyme Autorin vom Glück. Eine Liebesgeschichte, die betroffen macht

Das Jahr begann mit einem großen Schritt: Ich verreiste das erste Mal alleine. Eine Woche den Kopf freibekommen, Neues kennenlernen, die Komfortzone verlassen. Die Reise war eine tolle Erfahrung, ich begegnete einer Menge netter Menschen. Am Tag der Abreise fuhr ich glücklich, dankbar und voller schöner Erinnerungen mit dem Bus in Richtung Flughafen. Es war morgens um 05:30 Uhr, ich betrat den Flughafen und sah dich.

Ein Blick reichte und ich war hin und weg. Du standest am Check-in, darüber stand „Amsterdam“. Ich sagte zu mir selbst: Schlag dir den Mann sofort aus dem Kopf. Allein die Entfernung wäre schon ein riesiges Problem! Aber wir konnten die Augen nicht voneinander lassen. Immer wieder sahen wir uns an. Ich versank in deinem Blick. Mein Kopf drehte sich wie automatisch in deine Richtung, es kostete mich richtig Überwindung, nicht zu dir zu sehen. Und dann kamst du zu mir, sprachst mich an, wir tauschten unsere Nummern aus. Auf dem Nachhauseweg schriebst du mir bereits eine Nachricht. Kaum angekommen, telefonierten wir. Sechs Stunden am Stück!

Ich bin keine großartige Romantikerin, an so etwas wie Seelenverwandtschaft und die Liebe auf den ersten Blick glaubte ich nicht. Bis ich dich traf. Alles war perfekt. Alles war so einfach. Wir verstanden uns blind. Das war nicht in Worte zu fassen. Ich war überflutet von Glück und Schmetterlingen im Bauch. Wir erzählten uns alles. Ich wusste, dass du dich erst vor wenigen Tagen von deiner Ex getrennt hast. Aber auch ich war erst zwei Monate Single. Doch die Vergangenheit war egal. Wir waren im Hier und Jetzt. Und alles war perfekt.

Nach zehn Tagen trafen wir uns. Wie du auf mich zu gerannt kamst und die erste Umarmung werde ich nie vergessen. Das musste es sein, wovon so viele sprachen. So fühlt es sich also an, wenn der Richtige vor einem steht. Welch Glück, dass ich das erleben darf! Es folgte eine Nacht voller Gespräche, Nähe und Geborgenheit. Wir hatten uns so viel zu erzählen, dass wir erst in den Morgenstunden einschliefen. Ich wachte in deinen Armen auf, ich konnte mein Glück gar nicht fassen.

Am Nachmittag klingelte dein Handy. Du gingst in meinem Beisein ran. Es dauerte nicht lang und in deinen Augen standen Entsetzen und Panik. Du legtest auf, kamst zu mir, umarmtest mich und sagtest dann: „Du weißt, dass ich ausnahmslos ehrlich zu dir bin. Das war meine Ex. Sie behauptet, sie sei schwanger!“


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