Bis endlich der Richtige in mein Leben trat

Du hast bei unserem alten Schulkiosk das Gebäck leergekauft, weil wir das früher immer gegessen haben. Wir sind zu dir gefahren. Du hast geweint und dich für alles entschuldigt, was du mir jemals angetan hast. Du hast gesagt, ich wäre das Beste, was dir jemals passieren konnte und du hättest mich nicht verdient. Ich habe dir geglaubt, habe gedacht, du hättest dich wirklich geändert. Von diesem Tag an waren wir wieder ein Paar. Meiner Familie und meinen Freunden habe ich das größtenteils verschwiegen, du warst für sie ein rotes Tuch. Aber das habe ich verdrängt, denn ich wollte nur dich und uns.

Einige Zeit waren wir vermeintlich wirklich glücklich und es schien zu funktionieren – trotz Fernbeziehung. Dann ging der Psychoterror wieder von vorne los. Im einen Moment Liebe, im anderen Moment Hass. Im einen Moment Lachen, im anderen Moment Tränen. On off, on off. Aber ich kam nicht von dir los. Nichts hatte sich geändert. Bis zu deinem Geburtstag.

Ich wollte dich überraschen und bin 400 Kilometer gefahren, um nachts vor deiner Tür zu stehen – was für eine dämlich romantische Vorstellung. Da hast du mir erzählt, du hättest jemanden kennengelernt. Es liefe nichts, aber du fändest sie toll. Wenige Wochen später wart ihr zusammen. Rückblickend weiß ich, dass sie das Beste war, was mir passieren konnte. Du hast mein Herz damit zerrissen, aber es war für mich die Erlösung: Der Befreiungsschlag, mit dem ich endlich von dir loskommen konnte.

Bis du angefangen hast, mir zu schreiben und wir uns zwei Jahre später zufällig wieder getroffen haben. Das Aufeinandertreffen war unterkühlt, trotzdem hast du dich von deiner Freundin getrennt. Du hast es zwar nie zugegeben, aber ich weiß, dass du das wegen mir gemacht hast. Denn von dem Tag an hatten wir wieder Kontakt. Wir haben geschrieben, uns eingeredet, dass wir ja jetzt eine Freundschaft aufbauen könnten. In diesem Sommer haben wir uns ein paar Mal getroffen – du hast mich in meiner neuen Heimat besucht, wir waren sogar zu zweit auf einem Festival. Und natürlich blieb es nicht bei Freundschaft.


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