Als der Traum zum Albtraum wurde

Sie hätte alles für ihn gegeben, doch er hat sie immer wieder hingehalten und belogen. Bis das ganze Kartenhaus in sich zusammenfiel

Meine Geschichte begann vor einigen Jahren. Ich lernte einen Mann kennen, der sich in einer Beziehung befand. Hartnäckig umschwärmte er mich, mit dem Wissen, dass es nicht richtig ist, ließ ich mich auf ihn ein. Schnell wurde aus dieser Romanze, wie ich glaubte, Liebe. Es folgten gefühlvolle Mails, Anrufe und heimliche Treffen. Immer wieder bekam ich auf Frage, wie es weitergeht, die Antwort, er trenne sich, er liebte ja schließlich nur mich. Er bräuchte einfach noch etwas Zeit. So nahm das Ganze seinen Lauf: mit Höhen und Tiefen, Kontaktabbruch und wieder liebevollen „Ich-vermisse-Dich-so-sehr-Nachrichten“. Im Glauben an die ganz große Liebe brachte ich immer wieder Verständnis auf. Ich war ja seine Traumfrau, mit der er sein Leben verbringen wollte. Mehr als einmal habe ich versucht, aus diesem Kreislauf zu entkommen. Immer und immer wieder kam er mit für mich damals glaubwürdigen Ausreden, warum er noch Zeit bräuchte. Dann kam der große Tag, an dem er mir sagte, er habe ihr alles gebeichtet. Dass es mich gibt, dass er mich liebt und mit mir alles so toll ist. Ich konnte es kaum glauben. Ausgezogen ist er trotzdem nicht. Wieder stellte ich alles infrage und wieder bekam ich Erklärungen, die ich glaubte. Es kam erneut zum Kontaktabbruch. Bis ich die Nachricht bekam, er habe sich endgültig getrennt und sei ausgezogen.

Ich konnte mein Glück kaum glauben. In der Zwischenzeit konnte ich meinen Traum vom eigenen Haus verwirklichen, in das ich mit meiner Tochter eingezogen bin. Von nun an schmiedeten er und ich Pläne, wie unser gemeinsames zu Hause aussehen sollte. Wir unternahmen verschiedene Dinge und wir waren glücklich − dachte ich. Dann kam der Tag, an dem er öffentlich (über Social Media) die Liebe zu seiner Ex-Freundin kundtat. Ich war wie vom Blitz getroffen. Auch das erklärte er mir in diesem Moment logisch. Und doch wurde ich von einem „komischen“ Gefühl geplagt. Ich machte kein Geheimnis aus meinen Ängsten. Wie immer beruhigte er mich und nahm mir die Zweifel. Verdammt naiv, könnte man meinen − doch ich war einfach nur verdammt verliebt. Plötzlich war das Handy sein bester Freund. Klar, ich fragte, mit wem er denn ständig maile. Er müsse dies und das klären. So weit, so gut. Von ihm kam dann auch der Vorschlag, dass es doch Zeit wäre, dass meine Tochter ihn mal kennenlernt − als guten Freund. Gesagt, getan: Wir machten Unternehmungen zu dritt. Alles schien perfekt. Und doch meldeten sich wieder meine Zweifel. Irgendetwas stimmte nicht, er reagierte manchmal nicht auf meine Nachrichten. Die gewohnten Anrufe wurden weniger, so dass ich fragte, ob er eine andere habe. Er versicherte, es sei nicht so. Zog sich in einem Moment zurück und im anderen umschwärmte er mich wieder.


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