Ich habe noch so viele Fragen – vor allem: Was war ich für dich?

Ich habe dich in mein Herz gelassen und dort wirst du für immer bleiben. Ich habe dir mein Herz geschenkt – doch was war ich für dich? Unsere anonyme Autorin stellt hier die Fragen, deren Antworten sie seit Jahren sucht

Eigentlich habe ich dir alles gesagt. Dir gezeigt, was du mir bedeutest, dir gezeigt, wer ich bin, dir meine Ängste anvertraut und mich fallen lassen. Ob du es erkannt hast und gesehen hast, weiß ich nicht und werde ich nie erfahren. Denn eine Antwort habe ich nie bekommen. Ich glaube noch immer, dass ich dich erkannt habe, hinter deinem ständig wechselnden Gemüt (dem meinem so ähnlich – auch wenn du es verneinst) deine verletzliche Seele, dein Ich, das sich nach Bestätigung sehnt und Angst davor hat, verletzt zu werden. Vom Charmeur und liebenswerten Kerl, humorvollen Witzbold, sanften Mann mit Gefühlen, der mich mit Komplimenten überschüttete und immer einen Spruch auf Lager hatte, zum abweisenden, kühlen und kalten Macho, der nur bereit war, ein paar intime Stunden mit mir zu teilen und mehr nicht mehr zuließ, mich nicht mehr weiter an sich und in sein Herz rangelassen hat. So hast du dich verändert, dich mir verschlossen. Vielleicht, um dich selbst zu schützen und ich gebe mir die Schuld. Dafür, was passiert ist und dafür, dass ich dir nicht eher gezeigt habe, was du mir wirklich bedeutest.

Jetzt haben wir schon länger keinen Kontakt, ich habe dir noch ein paar Mal geschrieben, mein Herz geöffnet, beinahe gefleht und gebettelt, nur damit du siehst, was ich alles für dich empfinde und dir geben würde und mich hat es wahnsinnig wütend, traurig, verzweifelt gemacht, dass du plötzlich so anders wurdest. Was war ich eigentlich für dich? Einst sagtest du: „Egal was dir vorher passiert ist, bei dir will ich es richtig machen, dich nicht verletzen und irgendwann ein Teil deines Lebens werden, dir gehört mein Herz!“ Du warst stets bemüht und so aufmerksam und ich anfangs so unsicher und kühl. Ich weiß nicht, warum und wie, aber du hast etwas in mir wachgerüttelt, was lang versteckt und unerhört war. Mein Verlangen nach Zuneigung und Liebe. Doch wieder einmal stand ich mir selbst im Weg. Die Angst, du würdest mich nicht so wollen, wie ich bin, und Misstrauen führten dazu, dass meine Freunde diese Unsicherheit spürten und dich fälschlicherweise verurteilten. Meine Angst war stets anwesend, dass du mit meinen unterschiedlichen Facetten aus Lebensfreude, Humor, Verletzlichkeit und Selbstzweifeln nicht zurechtkommen würdest. Ich hatte Angst, dir nicht zu genügen. Und meine Angst bestätigt, dass du mit jemandem wie mir nicht klarkommen würdest. Dies hat bewirkt, dass es lange ein ständiges Auf und Ab mit uns war, bevor es richtig losging. Doch du wolltest mich und hast mir dies zumindest stets beteuert. Deshalb habe ich mich auf dich eingelassen und verliebt. Ich wollte einfach nur glücklich sein mit dir. Zu sehr vielleicht. Und wieder einmal stand ich mir selbst im Weg …


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