Wie du nicht verzweifelst beim Online Dating

Wie holst du das Beste heraus aus Online Dating? beziehungsweise-Chefredakteur und Paartherapeut Eric Hegmann hat ein paar Tipps.

Partnersuche ist eine Herausforderung. Für viele Singles ist Online-Dating der Grund. Und ja, wenn du nicht aufpasst, holst du dir aus der Dating App nicht die große Liebe, sondern Frust. Aber das muss nicht sein.

Nicht mehr als 5 Matches pro Tag

Sich zu überfordern ist ein sicherer Weg, die Kontrolle übers Online-Dating zu verlieren. Wie viele Dates schaffst du in einer Woche? Wie viele Begegnungen erlebst du als spannend und aufregend – und ab wann langweilen dich die immer wieder kehrenden Abläufe beim Kennenlernen? Standardantworten, absehbare Kommunikation ohne Überraschungen: Wenn du den Eindruck hast, es ist immer wieder dasselbe Spiel, vergeht dir der Spaß. Deshalb reduziere deine Matches. Auf wie viele, das kannst du natürlich selbst entscheiden. Aber fünf scheinen aus psychologischer Sicht ausreichend, um das Gefühl von Alternativen und Möglichkeiten zu erfahren und gleichzeitig nicht unterzugehen oder beim Online Dating zu verzweifeln.

Ein Gespräch nach dem anderen

Paralleles Dating ist Standard. Das heißt, mehrere Kontakt gleichzeitig zu verfolgen und zu prüfen, welcher wohl das meiste Potential birgt. Dadurch entsteht jedoch der Eindruck, jederzeit etwas Besseres finden zu können. Gleichzeitig erhöht es auch den Druck, selbst aus der Masse herausstechen zu müssen. Das führt zu Stress. Und Oberflächlichkeit. Abgesehen davon ist es schwer, sich zu merken, wem man was geschrieben oder geschickt hat. Die Folge sind noch oberflächlichere Gespräche. Dabei hilft Smalltalk nicht gegen Einsamkeit.

Kein langes Texten mehr

Online Dating kann helfen, außerhalb des Trampelpfades von Freundeskreis, Ausbildung und Freizeit neue Kontakte zu knüpfen, denen man sonst nie begegnet wäre. Das Kennenlernen und Verlieben muss deshalb aber keineswegs auch online geschehen. Im Gegenteil ist es zielführender und Zeit sparend, schnell weiter zu gehen und zu telefonieren, ein Video-Date zu gestalten oder sich auf einen Spaziergang und einen Drink zu verabreden. Langes Texten wird von vielen Partnersuchenden als eine Art Sicherheitsmaßnahme gesehen. Der Kontakt soll sich beweisen, soll überzeugen, soll zeigen, was möglich wäre. Das ist ganz besonders nach schmerzhaften Erfahrungen verständlich. Dennoch ist diese Schutzstrategie psychologisch gesehen eher fatal: Je länger ihr textet, umso mehr interpretiert ihr nie Gesagtes in eure Kommunikation, denn ihr projiziert eure Hoffnungen und Wünsche in den Kontakt. Bei einem Treffen würdet ihr viel schneller herausfinden, ob der erste positive Eindruck sich bestätigt – und ihr würdet weniger enttäuscht sein, bestätigt er sich nicht. Denn ihr habt weniger Zeit und Gefühle investiert.


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