unerhört: Mein Mann sieht ständig Pornos

Pornografie ist überall verfügbar. Darunter leiden viele Beziehungen. Unsere Leserin beklagt, dass ihr Partner die virtuelle Lust ihr vorzieht

Frage: Er zieht Pornografie dem Sex mit mir vor. Was kann ich tun, um ihn vom Rechner zurück ins Schlafzimmer zu holen?

Wir sind seit beinahe zehn Jahren ein Paar und unser Liebesleben war immer gut und befriedigend. Doch in den vergangenen Monaten hat mein Partner die Internet-Pornografie (neu) entdeckt. Anfangs habe ich es belächelt, weil wir weiterhin liebevollen und aufregenden Sex hatten, aber mittlerweile wirkt es so, als wären ihm die Filme genug. Wir kuscheln auch ganz viel, auf dem Sofa, beim Einschlafen. Während in unserer Beziehung früher die Initiative fast immer von ihm ausging, muss jetzt ich den ersten Schritt unternehmen – und kassiere eine Abfuhr nach der anderen. Er ist dabei nicht abwertend, er sagt nur, er habe keine Lust, Sex sei ihm einfach zu anstrengend. Wenn ich ihn darauf anspreche, dass er genug Lust für seine Filme habe, antwortet er, das sei doch nicht dasselbe, das sei wie Zähne putzen.

Nun muss ich sagen, dass ich ihm das beinahe glaube. Er zeigt mir auch, was er da sieht, und nichts davon fühlt sich für mich bedrohlich an. Mein Selbstwertgefühl hält den Schauspielerinnen durchaus Stand und die Szenen sind jetzt auch nicht übermäßig experimentell, eher Standard. Ich glaube fast, ich könnte eher eine Entscheidung treffen, würde er sich nun derbe Sachen mit irgendwelchen Superfrauen ansehen, aber das ist schon beinahe langweilig.

Ist er tatsächlich zu faul zur Liebe? Oder leiden wir unter dem Panda-Syndrom? Er lässt sich auch so seit einiger Zeit etwas gehen, finde ich. Zum Sport kann ich ihn kaum noch bewegen. Was hat sich verändert? Wie kann die Leidenschaft so plötzlich bei einem Mann verschwinden? Ich bin wirklich am Verzweifeln und würde gern diese Situation aus einem anderen Blickwinkel verstehen wollen.


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