Von einer Beziehung in die nächste: Was steckt dahinter?

Faktor 3: Die biologische Uhr

Manchmal steigt die Angst vorm Alleinsein, dem Leben ohne Beziehung, auch ganz einfach mit dem Alter. Da ist die tickende Lebensuhr, die sagt: Besser du findest sofort jemand Neuen, sonst bist du irgendwann zu alt für die Liebe und endest als ewiger Junggeselle oder vereinsamte Katzenfrau.

Faktor 4: Das Bindungsverhalten

Ein verletzter Selbstwert kann zu Verlustangst führen. Ein solches ängstliches Bindungsverhalten zeigt sich beispielsweise dadurch, dass Betroffene permanent um Liebe und Anerkennung kämpfen. Sie können nicht abwarten und schauen, wie sich ein Kontakt entwickelt, sie bemühen sich sofort um eine Beziehung, möglichst nahe, möglichst eng, beinahe hermetisch. Ob es langfristig passt, ist dabei zweitrangig, Hauptsache, da ist wer, der einem das Gefühl von Geborgenheit gibt.

Jeder dieser Gründe oder eine Kombination sorgt also in der Regel dafür, dass sich jemand von einer Beziehung in die nächste stürzt. Eine Partnerschaft gibt auf die eine oder andere Art Sicherheit, stärkt das Selbstwertgefühl und gilt einfach als erstrebenswertes Lebenskonzept. Doch um jeden Preis?

Besser nicht von einer Beziehung in die nächste

Auch wenn jede Partnerschaft Kompromisse erfordert: Hüpft jemand chronisch von Beziehung zu Beziehung, macht also bei jeder neuen Bekanntschaft gleich Nägel mit Köpfen, ist die Zukunftsprognose für die neue Liebe meist zweifelhaft. Trotz Angst vor dem Alleinsein: Eine Beziehungspause ist wichtig und gesund, um die letzte Liaison zu verarbeiten, die eigenen Bedürfnisse zu überprüfen und wieder ganz bei sich anzukommen. Nur so lässt sich wirklich herausfinden, welche Eigenschaften und Merkmale ein potenzieller Partner fürs Leben haben sollte, damit sich die alten Probleme nicht einfach immer wieder wiederholen und die nächste Liebe wirklich eine Zukunft hat.

Der Wunsch nach Intimität und Sicherheit in den Armen einer geliebten Person ist menschlich und natürlich, denn wir sind nicht dafür geschaffen, allein zu leben, wir fühlen uns am wohlsten in einer Gruppe, ganz besonders in der kleinsten Gruppe, der Zweiergemeinschaft. Wer jedoch von einer Beziehung in die nächste rutscht, ist häufig insgeheim unzufrieden mit sich selbst, kann sich nicht annehmen oder mit sich selbst befreundet sein und nimmt sich die Chance zu reifen und zu wachsen, also wirklich mit sich selbst ins Reine zu kommen – und macht sich und sein Lebensglück dauerhaft abhängig von einer anderen Person. Dabei ist es keine Schande, auch mal eine Weile Single zu sein, unabhängig und stark. Bis der Mensch kommt, bei dem wirklich alles passt.


Weitere interessante Beiträge