„Lass uns nochmal über deine Mutter reden …“ Was wir wirklich über unser Date wissen müss(t)en

Welche Infos benötigt man wirklich, um einzuschätzen, ob ein Kontakt eine Zukunft hat und eine Beziehung voraussichtlich funktionieren würde? Sind wirklich immer nur die Anziehung und das Bauchgefühl entscheidend?

Ein paar Beispiele

Wenn jemand schon in jungen Jahren seine bisherigen Beziehungen nicht mehr an zwei Händen abzählen kann und bereits „Geschichten“ von wenigen Tagen oder Wochen als Beziehung bezeichnet, sagt das eine Menge über ihn oder sie aus. Es ist zwar möglich, dass es in einer zukünftigen Beziehung anders aussehen würde – aber man sollte besser nicht darauf wetten.

Wenn ein Mann bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist und vor allem durch weibliche Bezugspersonen geprägt wurde (Erzieherinnen, Grundschullehrerinnen, ältere Schwestern), dann wird das in den allermeisten Fällen sein gesamtes Beziehungsleben und seine Beziehungsgestaltung samt seinen Wünschen und Bedürfnissen prägen – ohne dass dies hier wertend gemeint ist.

Wenn der Vater des Dates die Mutter früh verlassen hat (oder andersherum) und das Date dieses „Muster“ in seinen eigenen Beziehungen übernommen hat (oder aber z.B. überkompensierend ein komplett gegenteiliges Verhalten), dann sind das wertvolle Informationen.

Auch wenn die Schmetterlinge im Bauch gerade abwechselnd Salsa und Bachata tanzen: Hat das Date seine letzte intensive, langjährige Beziehung noch nicht verarbeitet, sollte man sich zumindest auf stürmische Zeiten mit reichlich Konfliktpotenzial einstellen. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern leider einfach nur die harte Realität, die das Herz manchmal nicht sehen möchte.

Kopf und Herz als Team

Man braucht kein Psychologe zu sein, um einen anderen Menschen zu „lesen“. Die Evolution hat (fast) jeden Menschen mit dieser Gabe ausgestattet, um Freund von Feind zu unterscheiden und ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen (dies wäre ohne Empathie und Perspektivübernahme quasi unmöglich). Überschwängliche Gefühle können diese Fähigkeit manchmal temporär außer Kraft setzen.

An dieser Stelle plädiere ich ausdrücklich nicht dafür, den Kopf über das Herz zu stellen und sich in der Kennenlernphase gegenseitig „tot zu analysieren“. Aber: Wer potenziell an einer langfristigen Beziehung mit einer anderen Person interessiert ist, tut gut daran, auch einen Blick in die Vergangenheit des anderen zu riskieren und die gewonnenen Erkenntnisse mit in die Entscheidung einfließen zu lassen, ob man sein Leben mit dem anderen teilen möchte oder nicht. Auch wenn am Ende das Herz entscheiden mag.


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