Jungs, warum seid ihr so schmerzbefreit?

Männer, so wie ihr euch online darstellt, könnt ihr getrost bleiben, wo der Pfeffer wächst! Meint Jule Blogt und antwortet damit Thorsten Wittke auf seine Frage: “Mädels, warum seid ihr eigentlich so pampig?”

Frauen haben es ja soooo leicht bei der Partnersuche, heißt es allgemein. Wir müssten uns ja eigentlich nur irgendwohin stellen, und die Männer kämen auf uns zugeflogen. Gerade beim Thema Onlinedating herrscht das Vorurteil, dass sich die Damen vor Kontaktanfragen gar nicht retten könnten. Ist das wirklich so? Können wir auch online unseren „Frauenvorteil“ nutzen? Kurze Antwort: ja! Wenn es nach der Masse der uns zur Verfügung stehenden männlichen Möglichkeiten geht, stimmen die Vorurteile. Aber wie sieht es mit der Qualität aus? Masse statt Klasse, oder lässt sich auf Online-Partnerportalen ein Prinz finden, der sich beim Küssen nicht als Frosch herausstellt? Mit einer Flasche Prickelwasser im Gepäck zog ich hinaus, um das zu überprüfen. Okay, ganz so weit raus trieb es mich nicht. Es trieb mich an den Computer einer Freundin, welche seit Kurzem bei einer Online-Partnervermittlung angemeldet ist. Es waren so einige Fragen zu klären: Wer unter 40 meldet sich überhaupt bei einer Partnervermittlung an? Wird das Postfach schon nach wenigen Minuten überquellen? Entwickeln sich überhaupt interessante Gespräche?

Wir ließen den Korken knallen und öffneten erwartungsvoll den Internetbrowser. „Wie viele Kontaktanfragen sind denn schon in deinem Postfach gelandet?“, erkundigte ich mich interessiert. „Ach, ein paar. Komm, ich zeige dir mal, wer sich hier so rumtreibt.“, erwiderte meine Freundin und schon hatte ich die erste Kontaktanfrage vor der Nase. Ein Arzt aus dem Saarland formulierte so blumige Worte, als hätte er nebenbei Gedichte schreiben studiert. Ich konnte mein Lachen kaum unterdrücken. Wir waren hier anscheinend auf eine der am häufigsten anzutreffenden Männerkategorien im Onlinedating getroffen: den Kopierer!

Der „Kopierer“ setzt auf Masse statt Klasse

Kopierer stecken vermutlich mehrere Stunden an Arbeit in die Formulierung eines hübschen Textes. Soweit, so gut! Allerdings wird dieser Text dann an alle Frauen verschickt, die auch nur ansatzweise nach einer Frau aussehen. Kein persönlicher Bezug, nur allgemeines blabla. Da frage ich mich: Wozu füllt man sein Profil detailliert aus? Wozu macht man einen Persönlichkeitstest, wenn die Angaben am Ende von den Männern gar nicht gelesen werden? Der Hauptgewinn ist eine solche Nachricht erst recht, wenn sie nur so vor Rechtschreibfehlern strotzt. Das lässt uns Damen aber gewaltig daran zweifeln, dass die Jobangabe im Profil korrekt ist. Zumindest würde ich nie zu einem Arzt gehen, der nicht einmal die deutsche Rechtschreibung beherrscht. Also wurde dieser Mann direkt aussortiert. Wir haben uns nicht mal sein Foto angeschaut.


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