Macht das glücklich oder kann das weg? – Warum wir jetzt unser Leben entrümpeln sollten

Und als ich gestern mit meinem guten Single Freund Frederik über das Thema sprach, sagte auch er sofort: „Ich verliebe mich immer in Männer, die ich nicht haben kann. Und das muss sich dringend ändern. Da muss ich nochmal ganz genau hingucken und mich fragen, was ich eigentlich selbst damit zu tun habe.“

Was macht uns im Leben eigentlich glücklich?

Ich frage mich: Was würde passieren, wenn wir uns trauen würden einige Teile aus unserem Leben zu nehmen und uns a la Marie Kondo zu fragen: Macht das glücklich, oder kann das weg?

Vielleicht würden wir dem Chef die Stirn bieten und um bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, den Job kündigen oder uns mit dieser einen Idee selbstständig machen, von der wir schon lange träumen. Oder weniger arbeiten, einen Kunstkurs besuchen und die Sache mit dem Schrebergarten endlich angehen.

Vielleicht würden wir es aufgeben die große Liebe beim Swipen zu suchen und unseren wirklichen Herzenswünschen nachgehen. Die süßen unverbindlichen Jungs, die süßen unverbindlichen Jungs sein lassen. Und uns fragen, woran es wirklich liegt, dass wir uns immer und immer wieder die gleiche Abfuhr einfangen. Und warum wir vielleicht denken, die Liebe nicht verdient zu haben.

Vielleicht trauen wir uns, mit unseren Partner*innen offen über unsere Gefühle und Zweifel zu sprechen. Wer weiß, vielleicht sind wir mit unseren Gedanken nicht allein. Und dann planen wir echte neue Abenteuer zusammen, fangen neue Hobbies an oder reden über die Möglichkeiten, wie wir schönes Plätschern und aufregende Leidenschaft vereinen können. Oder wir merken, dass es vor allem die Angst davor war, abends alleine vor dem Fernseher zu sitzen und wir uns einfach zu sehr an einander gewöhnt haben, um uns zu trennen.

Wir können kleine Dinge in Frage stellen und ändern oder den großen Neuanfang wagen. Oder auch alles beim Alten lassen. Wir dürfen alles. Wir haben so viele Freiheiten und Chancen. Und die dürfen wir nutzen. Wir dürfen neue Wege gehen und alte Pfade von unserer inneren Landkarte streichen.

Wir dürfen das glückliche Leben führen, dass wir uns eigentlich wünschen. Aber die Verantwortung dafür abgeben, dass die Dinge passieren, die wir dafür brauchen, das können wir nicht. Da müssen wir schon selber anpacken. Also los, denke ich, und gehe rüber zur Ecke des Schreckens. Seit Wochen habe ich keinen Gegenstand aus dieser Ecke angefasst oder vermisst. Ich scheine den ganzen Kram also offensichtlich nicht zu brauchen. Hat er mich glücklich gemacht? Nein. Mich hat er eher belastet. Das Zeug kann also weg.

Und dann, während ich eine Kiste nach der anderen aus der Wohnung trage, macht sich in mir plötzlich ein ganz besonderes Gefühl breit. Ein gutes. Ein wichtiges. Ein warmes. Ein aufgeregtes. Ich muss grinsen und in mir ist alles plötzlich ganz kribbelig. Denn ich habe die erste Antwort auf eine meine Frage. Und auf einmal weiß ich, was zu tun ist.


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