Sieben Gründe für weniger Sex in Beziehungen

Weniger Sex in Langzeitbeziehungen ist normal. Aber warum ist das so? Und wie kann ein Paar gegensteuern?

Das ähnelt sich in vielen Partnerschaften: Paare – nämlich mehr als die Hälfte –haben bereits nach dem ersten halben Jahr seltener miteinander Sex. Was bedeutet das für Langzeitbeziehungen? Wissenschaft oder Paartherapeut:innen sind sich weitgehend über die Gründe einig. Lasst uns also erkunden, warum wir weniger Sex haben, je länger wir zusammen sind. Und natürlich, wie es sich eben doch gegensteuern lässt.

1. Schwindende Begeisterung und Interesse

Zu Beginn einer Beziehung ist alles noch neu und aufregend: der Körper des Partners, die unvorhersehbaren Bewegungen und die Vorlieben, die er mitbringt. Dadurch ist alles in der Fantasie möglich. Mit der Zeit, wenn man sich an einander gewöhnt hat, schwindet die Leidenschaft ein wenig. Neugierde und damit die vielen Möglichkeiten werden langsam aber sicher von Routine ersetzt. Die Fantasie hat weniger Spielraum.

Den Körper kennt man und die Vorlieben bleiben die gleichen. Der Sex wird vorhersehbarer. Dadurch kann das Interesse abnehmen, den Partner im wahrsten Sinne des Wortes weiter zu erkunden. Man einigt sich sexuell auf den „kleinsten gemeinsamen Nenner“, um es mit den Worten des Sexualtherapeuten Ulrich Clement zu sagen. Er stellte fest: Irgendwann findet sexuell häufig nur noch das statt, wovon beide sicher wissen, dass es gefallen wird. Die Zeit der wilden Experimente im Bett ist vorbei.

2. Zu wenig Zeit

Nun ja, der Tag besteht für jeden Menschen aus 24 Stunden. Diese Zeit wird mit Arbeit, Familie und Schlaf schon weitgehend ausgefüllt. Wo bleibt da gemeinsame Zeit für die Beziehung und Intimität? Mit der Jahren gerät der gemeinsame Sex aus dem Fokus, vielleicht weil beispielsweise die Kinder einen Großteil der gemeinsamen Freizeit beanspruchen. Oder die Karriere. Oder das gemeinsame Haus. All das hat zur Folge, dass Sex nicht mehr der gleiche Stellenwert zugeschrieben wird wie zum Anfang der Beziehung. In einer Studie nannten Teilnehmer auf die Frage, weshalb der partnerschaftliche Sex zurückginge, fehlende Zeit als zweitwichtigsten Grund!

3. Zweckbündnis statt Sehnsucht

In einer Langzeitbeziehung ist es irgendwann weniger leidenschaftlich um die romantische Seite bestellt. Häufig kommt noch die Komponente eines Projekt-Managements hinzu: Das Paar bekommt Kinder, kauft vielleicht eine Immobilie, erarbeitet sich einen schönen Lebensstandard, den die Partner nicht mehr unbedingt missen möchten.

Die romantische Beziehung entwickelt sich mehr und mehr zu einer Art Zweckbündnis. Es geht darum, als Team zu funktionieren, das die Kinder großzuziehen und nebenbei noch genug Geld verdienen kann, um das Leben so weiterzuführen, wie man es gewohnt ist. Dass bei diesem Zweckbündnis Sex meistens hinten runter fällt, ist eher die Regel als die Ausnahme.


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