5 Arten, wie Frauen masturbieren

Fantasien von masturbierenden Frauen tummeln sich in den Köpfen vieler. Doch die Vorstellungen der weiblichen Selbstliebe stimmen nur selten mit der Realität überein. Unsere Autorin Carina Starklauf hat sich mit der Masturbation ihrer Geschlechtsgenossinnen beschäftigt – und berichtet.

Frauen masturbieren wild und ungeniert? Nun ja… Liebe Männer, ich will euch nicht enttäuschen. Aber der weibliche Selbstliebesakt ist nicht immer laut und sexy. Sondern oft ganz leise und unspektakulär.  

Die Couch-Potato – Wir machen es uns bei der Selbstbefriedigung gemütlich

Ja, wir Frauen lieben es, auch mal richtig chillig auf dem Sofa abzuhängen. Sicherlich gibt es da Unterschiede, aber ausgebeulte Jogginghose und Schlabber-Pulli sind oft das Outfit der Wahl. Und wenn wir dann Hand an die empfindlichen Stellen anlegen, sehen wir nicht gerade sexy aus, jedenfalls nicht im klassischen Sinn. Keine Dessous, kein lasziver Blick. Auch keine Zunge, die genüsslich über den Schmollmund leckt.  

Stattdessen: Unfrisiert, ungeniert, geradezu menschlich fläzen wir uns auf die Couch und lassen unsere Finger ins Höschen wandern. Manche breitbeinig ordinär, andere schmalschößig schüchtern. Kein eingezogener Bauch, keine filigranen Bewegungen, oft auch kein lustvolles Stöhnen. Einfach die Hand in der Hose und ein paar Umdrehungen Lust und Selbstliebe. Dazu läuft ein erotischer Film, gute Musik – oder ganz einfach die Lieblingsserie. Es gibt eben auch andere Nebenbeschäftigungen, als Popcorn zu mampfen.  

Der händische Weckruf – Selbstbefriedigung am Morgen

Unter Männern bekannt: die Morgenlatte. Auch Frau kennt nicht nur Caffè Latte, sondern auch Lustgefühle am Morgen. Ist noch genügend Zeit, lässt sich, auf dem Rücken liegend, hervorragend eine Runde Selflove einlegen. Dass Frauen morgens nicht immer genauso voller Lust sind wie die Vertreter des männlichen Geschlechts, lässt sich höchstens mit den Hormonen erklären, gilt aber keinesfalls für alle gleichermaßen.  

Meist gelingt die morgendlich-erotische Streicheleinheit dann am besten, wenn wir so richtig entspannen können. Ein freier Tag oder das Ausschlafen am Wochenende tragen eher dazu bei, dass frau schlaftrunken Hand anlegt, als ein durchgetakteter Arbeitstag. Denn die weibliche Lust springt erst dann richtig an, wenn Tiefenentspannung angesagt ist. Und es wird „gekitzelt“ und gekreist – im besten Fall unter der warmen Bettdecke. Denn Kälte ist so ziemlich das Letzte, was wir beim Solo-Rendezvous im Schlafzimmer gebrauchen können.    

Die Duschstrahl-Stimulation 

Es gibt da ein Geheimnis, das eigentlich keines ist: der Brausekopf in der Dusche. Der ist manchmal der beste Freund einer Frau und dient der klitoralen Stimulation beim masturbieren ebenso gut wie ein An- bzw. Auflegevibrator. Vielleicht einer der Gründe, warum Frau länger in der Dusche braucht, als so mancher verstehen kann. Dabei müsstest ihr’s doch am besten wissen, liebe Männer! – Ihr macht das ja auch recht gern, wie man so hört. Spaß in der Dusche lässt sich übrigens auch wunderbar zu zweit umsetzen-

Und wir wollen zusätzlich noch Pflegeprodukte in unser Haupthaar einkneten, außerdem schäumen, rasieren, epilieren, wahlweise unsere Körperhaare streicheln usw. Dass wir dann extralang brauchen, erklärt sich von selbst. Die Morgenduscherinnen unter uns sind eher pragmatisch. Zeitsparend konzentrieren sie sich aufs Wesentliche. Die Selbstliebe kommt dabei oft zu kurz. Das abendliche Nass dagegen stimuliert mit größerer Wahrscheinlichkeit. Das kann dann auch die genussvolle Solonummer in der Badewanne sein. Die bietet besonders viel Raum für hyggelige Gemütlichkeit und Me-Time. Und auch wasserdichte Sextoys lassen sich wunderbar in die Plansch-Session einbeziehen. Bei den Wasserspielen gilt dasselbe Prinzip wie beim händischen Weckruf: Gebt uns Zeit und Entspannung. Und wir wissen sie zu nutzen. Alle, Frauen, die das nicht tun, sollten ernsthaft über einen Versuch nachdenken. 

Die Gutenacht-Liebesgeschichte 

Schlafprobleme? I wo! Keine Lust, ins Bett zu gehen? Schon gar nicht. Schließlich gibt es da ein ganz spezielles Betthupferl, das uns vorfreudig an die Schlafenszeit denken und sanft in den Schlaf gleiten lässt. Und uns mit glühend roten Wangen, einem breiten Grinsen im Gesicht und süßen Träumen zurücklässt: Unsere ganz intime Gutenacht-Liebesgeschichte.  

Die kann per Hand im Höschen und dem anschließend beseelten Einschlummern ganz unscheinbar daherkommen. Kein lautes Johlen, kein Winden und ins-Bettlaken-Krallen. Einfach Hand rein, Selflove-Lovestory an, Hand raus, Umdrehen und Einschlafen. Wenn wir Frauen masturbieren, kann es so diskret verlaufen, dass von außen betrachtet rein gar nichts passiert. Aber in uns brennt ein Feuer. Wir lassen es auflodern, löschen es leise und genießen die Ruhe danach. 

Frauen masturbieren mit Toy und ohne 

Dass Toys der ultimative Lustbringer sind, stimmt nicht immer. Und auch nicht jede Frau besitzt Noppendildo oder Butterfly-Vibrator. Es gibt aber eben doch spannende Spielzeuge, die tolle Gefühle bei uns auslösen können.

Deshalb sind nicht wenige abends damit beschäftigt, ihre Spielkiste aus dem hintersten Eck im Schrank hervorzukramen und bei sich und dem liebsten Toy die richtigen Knöpfe zu drücken. Diskrete Online-Bestellungen und die schier unendliche Auswahl an lustbringenden Helferlein sorgen für eine größere Verbreitung der Toy-Anhängerinnen. Und während die eine beherzt zum Penis-Ersatz greift, erfreut sich die andere am summenden und brummenden Auflege-Vibrator.  

Aber egal, ob wir Frauen nun mit oder ohne Sextoy masturbieren: Es zu tun, sollten wir feiern. Dann feiern wir nämlich uns selbst. Und vollführen einen emanzipatorischen Akt, indem wir zu unserer Sexualität, der weiblichen Sexualität, stehen. Dass weibliche Masturbation etwas völlig Normales ist, ist nämlich noch nicht bei allen angekommen. Leider.  Lassen wir uns davon nicht verunsichern – und planen schon mal den nächsten Abend nur mit uns allein. Denn das sollten wir alle tun! 


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